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Neuer Stadtführer erschienen
Religion und Urbanität

Erfurt (red) - Ein neuer Stadtführer zeigt die Historie Erfurts als Geschichte wechselseitiger religiöser und urbanistischer Veränderungen. Das Buch "Erfurt. Die blaue Stadt" sei kein klassischer Stadtführer, sondern lade zu Spaziergängen ein, auf denen man entdecken könne, wie im Mittelalter Religion eine Stadt veränderte und umgekehrt, erläuterte der Mitautor und Religionswissenschaftler Jörg Rüpke. Leitmotiv sei die Farbe Blau, mit der sich drei Erfurt prägende Elemente verbinden: die Marienverehrung, der Fluss Gera sowie die Produktion von Färberwaid, einer Pflanze zum Färben von Textilien in Blau.
Das Buch entstand in der Forschungsgruppe "Religion und Urbanität: Wechselseitige Formierungen", die am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt angesiedelt ist und seit Sommer 2019 auch entsprechende "City-Walks" anbietet. An Erfurt ließe sich zeigen, wie religiöse Vorstellungen innerhalb einer Stadt Toleranz ebenso wie Intoleranz erzeugten, so Rüpke. Zugleich sei Religion auch ökonomisch wie intellektuell von der Stadtentwicklung abhängig. "Es besteht kein Zweifel, dass es vor der Stadt schon Religion gab, und Urbanität wurde auch aus anderen Motiven als der Religion heraus entwickelt", so die Autoren. "Aber in der konkreten Koexistenz, in ihren Formen und Ideen, ist die gegenseitige Beeinflussung unverkennbar."
Die 150-seitige Publikation von Jörg Rüpke, Sara Keller und Martin Christ steht zum Download als kostenloses E-Book in Deutsch und Englisch zur Verfügung.

Autor:

Online-Redaktion

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