Paul-Schneider-Wochenende in Erfurt
Paul-Schneider-Rezeption in der DDR
Im Auftrag des Vorstands der Pfarrer-Paul-Schneider-Gesellschaft möchte ich auf unser Paul-Schneider-Wochenende vom 25.-27. Oktober im Ev. Augustinerkloster Erfurt hinweisen. Wir beginnen diese mit einem öffentlichen Abend am 25.10. um 19 Uhr im Luthersaal des Augustinerklosters. Das Thema wird sein:
„Paul-Schneider-Rezeption in der DDR“.
Hauptreferent ist der stellvertretende Stiftungsdirektor der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Dr. Philipp Neumann-Thein. Es sollen aber auch Zeitzeugen zu Wort kommen, die darüber aus eigenem Erleben erzählen können.
Angesichts unserer gegenwärtigen Krisen (insbesondere der Ukraine-Krieg und der Krieg in Nahost) kann man sich natürlich fragen: Hätten wir uns nicht um aktuellere Themen kümmern können?
Andererseits:
Sind die Ereignisse 1989/1990 für uns Ältere nicht ganz zentrale Teile unserer eigenen Lebensgeschichte? Hat die Ost-West-Spaltung nicht auch unser persönliches Leben zentral geprägt? Gemeinsam ist uns allen: Wir orientieren uns an Vorbildern. Ganz besonders wichtig sind uns dabei Menschen, die sich von der nationalsozialistischen Ideologie und damit verbunden: vom Führerkult nicht haben verführen lassen, sondern ihre Mitmenschlichkeit gelebt haben, die Christen unter ihnen unter Berufung auf das Wort: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“
Zur Zeit der Ost-West-Spaltung bzw. zur Zeit des Kalten Krieges hat der Westen normalerweise andere Vorbilder benannt als der Osten. Vergebens sucht man im Westen Straßennamen, die nach kommunistischen Freiheitskämpfern benannt worden sind. Und im Osten hat man sich an bestimmte Persönlichkeiten, die nicht in die marxistisch-leninistische Ideologie passten, bewusst nicht erinnert. Eine tatsächliche Ausnahme war der evangelische Pfarrer Paul Schneider. Dieser gemeinsamen, aber gleichzeitig unterschiedlichen Gedenkkultur im Gedenken an Paul Schneider wollen wir an diesem Abend nachspüren und dann natürlich auch fragen: was heißt das für uns heute konkret, wenn für uns der evangelische Pfarrer Paul Schneider weiter ein Vorbild bleiben soll?
Autor:Ulrich Huppenbauer |
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