Landesbischöfin zu EU-Flüchtlingspolitik
Ein Skandal
Landesbischöfin Ilse Junkermann hat sich gegen eine Abschottung der EU und für eine christliche und solidarische Flüchtlingspolitik in Europa ausgesprochen. Die Fluchtursachen, nicht die Flüchtlinge müssten bekämpft werden, erklärte sie in einer Mitteilung. Dabei warb sie für eine entsprechende Online-Petition.
»Es ist für mich ein Skandal, dass wir wesentlich dazu beitragen, dass Europa für Menschen, die in Not sind, eine Festung ist, deren Mauern kaum zu durchdringen sind, während umgekehrt für den Handel und das, was wir wollen und brauchen, die Grenzen durchlässig sind«, erklärte Junkermann.
40 000 Unterzeichner bei Online-Petition
In der Petition werden den Angaben zufolge die Regierungen in der Europäischen Union aufgefordert, den völkerrechtlich verankerten Flüchtlingsschutz nicht weiter zu gefährden. Die derzeitige Politik setze sowohl das Leben von Menschen in Not als auch grundlegende europäische Werte der Humanität und Würde jedes Einzelnen aufs Spiel. Neben Junkermann hätten bis zum Wochenbeginn bereits 40 000 Menschen die Online-Petition unterzeichnet.
Junkermann kritisiere seit Jahren die Flüchtlingspolitik in Europa, hieß es in der Erklärung. So habe sie wiederholt auf die Mitverantwortung der europäischen Länder für die wachsende Not in den südlichen Ländern hingewiesen. Die Petition, auf die sich Junkermann in der Mitteilung bezieht, trägt den Titel »Flüchtlingspolitik in Europa: Erst stirbt das Recht, dann der Mensch! Für eine christliche, menschenrechtliche und solidarische Flüchtlingspolitik in Europa«. Darin werden unter anderem die Kirchenleitungen in Europa aufgefordert, die Menschenwürde ohne politische Rücksichtnahme zu verteidigen. (epd/G+H)
Autor:Online-Redaktion |
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