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Gleichstellung in der Kirche: Neues Amt für Pfarrerin Dorothee Land

Dorothee Land | Foto: privat

Am 17. Januar wird Pfarrerin Dorothee Land in ihr Amt als Gleichstellungsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) eingesegnet. Daneben hat sie die Studienleitung der Fortbildung in den ersten Amtsjahren (FEA) im Pastoralkolleg der EKM in Drübeck inne. Über die neuen Herausforderungen sprach sie mit Mirjam Petermann.

Wissen Sie, was Sie als Gleichstellungsbeauftrage der EKM erwartet?
Land: I
ch werde zunächst schauen, wie ich über die beratende Tätigkeit hinaus Schwerpunkte setzen kann, um mit dieser halben Stelle Wirksamkeit in der Landeskirche entfalten zu können.

Welche Aufgaben sind das konkret?
Land:
Im weitesten Sinne geht es um die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Leben und an der Gestaltung der EKM, aber auch um die Mitarbeit bei Erarbeitung und Evaluierung von Rechtsgrundlagen und Projekten.
Es gilt für mich zu schauen, inwieweit unsere kirchliche Kultur verhindert, dass sich Männer und Frauen mit ihren Begabungen, Interessen und Neigungen wirklich entfalten können. Dazu kommt die Frage, wo wir mit Strukturen vielleicht verhindern, dass zum Beispiel Frauen bereit sind, leitende Positionen zu besetzen.

Nehmen Sie nur die Unterschiede in der Behandlung zwischen Mann und Frau in den Blick?
Land:
Es geht generell um unsere Organisationskultur. Wenn wir in der Landeskirche nach Lösungen suchen, müssen wir alle Ebenen mit einbeziehen. Ich denke, dass es eine Tendenz gibt, sich auf Hierarchien zurückzuziehen – nach dem Motto: »Das muss jetzt die höhere Ebene klären, da könnt ihr nicht mehr mitreden.« Aber wenn es um die Suche nach Lösungen geht, ist Hierarchie nicht wichtig.

Das heißt, es geht auch um das Ehrenamt vor Ort?
Land:
Natürlich. Ich denke, für die Gemeinden und Kirchenkreise ist es in erster Linie relevant, dass sie in mir eine Ansprechpartnerin haben, wenn es um Chancengleichheit und Gleichstellung geht. An mich können sie sich wenden, wenn sie das Gefühl haben, ungerecht behandelt oder in ihren Möglichkeiten behindert zu werden und dazu Beratung suchen.
Aber ich fände es auch spannend zu schauen, welche Kultur wir eigentlich in unseren gemeindeleitenden Gremien haben. Da 2019 die Gemeindekirchenratswahlen anstehen, gilt es zu überlegen, inwieweit sich dafür noch etwas initiieren lässt, um ein Signal zu setzen, dass wir alle Menschen einbinden, die mittun wollen. Auch wenn sie der Kirche eher fern stehen und ganz andere Vorstellungen haben.

Dorothee Land arbeitete zehn Jahre als Pfarrerin, Religionslehrerin und Schulbeauftragte. Bevor sie verschiedene Projektstellen inne hatte, war sie von 2003 bis 2012 Landesjugendpfarrerin.

Autor:

Adrienne Uebbing

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