Anzeige

Evangelische Landeskirche Anhalts - Feuilleton

Beiträge zur Rubrik Feuilleton

Computerspiele sind Kulturgut

Berlin/Köln (epd) – Der Deutsche Kulturrat hat Computerspiele als Kulturgut und teilweise als Kunstwerke geadelt. Kaum jemand zweifele mehr an, »dass Computerspiele selbstverständlich Kulturgut sind«, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, in Berlin. Er fügte hinzu: »Und manche Perlen unter den Computerspielen sind sogar Kunstwerke.« Zimmermann äußerte sich anlässlich der Spielemesse Gamescom in Köln, die am Sonntag zu Ende ging. 

  • Weimar
  • 31.08.17

Foto-Ausstellung über DDR-Alltag

Berlin (epd) – Die Bundesstiftung Aufarbeitung und die Fotoagentur Ostkreuz planen unter dem Titel »Voll der Osten« eine Ausstellung zum DDR-Alltag. Präsentiert werden dabei mehr als 100 Bilder des Ost-Berliner Fotografen Harald Hauswald und Texte des Historikers Stefan Wolle, teilte die Bundesstiftung in Berlin mit. Gezeigt werde »eine ungeschminkte DDR-Realität«, an die sich heute selbst Zeitzeugen kaum noch erinnern würden. Die Ausstellung ist für Schulen und öffentliche Orte wie Foyers von...

  • Weimar
  • 31.08.17
Ganz entspannt: Nach ihrem Ausstieg aus dem Fernsehgeschäft kann Katrin Huß selbst über ihre Zeit bestimmen und neue Prioritäten setzen. | Foto: Jan Adler
2 Bilder

Dem Hamsterrad entkommen

Neue Wege: Die MDR-Moderatorin Katrin Huß verließ überraschend das Fernsehen – und entdeckt seither das Leben neu. Sie macht Mut, das loszulassen, was einen ausbremst. Von Stefan Seidel Vor etwa einem Jahr hat die langjährige MDR-Moderatorin Katrin Huß (47) mitten im prallen Leben innegehalten – und eine überraschende Entscheidung getroffen: Sie hat ihren Vertrag beim MDR nicht verlängert und die erfolgreiche Kar­riere als Moderatorin und Reporterin an den Nagel gehängt. Nach fast 20 Jahren....

  • Weimar
  • 31.08.17

Religion ist unvermeidbar

Münster (epd) – Religiöse Erfahrungen sind nach Ansicht des Ethnologen Thomas Hauschild tief im Menschen verwurzelt. »Religion muss offensichtlich passieren«, sagte der ehemalige Haller Ethnologie-Professor. Es könne weltweit keine Menschengruppe geben, die gar keine Religion kenne. »Das, was wir Religion nennen, ist ein Dialog mit Mächten, die nicht ganz deutlich in der Realität verankert sind.« So könne etwa ein besonderes Musikerlebnis, eine überwältigende Landschaft oder ein merkwürdiger...

  • Wittenberg
  • 24.08.17
Foto: Maria Landgraf

Das vergrämte Weiblein

Erzählung von Alexander Roda Roda mit einer Illustration von Maria Landgraf Zum kalvinistischen Pfarrer Doktor Kando kam ein vergrämtes Weiblein. Sie mochte vierzig zählen – in diesem Alter sind Bäuerinnen schon vergrämt. – Er musterte sie und kannte sie nicht. Sie war also nicht aus seinem Sprengel. Oder katholisch. Ja, bestätigte sie, katholisch ist sie; die Pottbäuerin von Batajnitza. Und was sie wünsche? Sie kauderte lang herum – denn einem Weiblein aus dem Dorf fällt reden mit Städtischen...

  • Wittenberg
  • 24.08.17
Prinzessinnenhaus in Köthen: Die vor zehn Jahren gegründete Neue Fruchtbringende Gesellschaft ist eine der Nutzerinnen dieses schmucken, spätbarocken Gebäudes am Schloss. | Foto: Heiko Rebsch

Im Zeichen der Palme

Die deutsche Sprache verdankt ihr Begriffe wie Fernglas, Jahrhundert oder Leidenschaft. Auch die Großschreibung von Substantiven geht zurück auf die älteste deutsche Sprachakademie. Von Thomas Bickelhaupt Die Fruchtbringende Gesellschaft zählte einst mehr als 800 Mitglieder und war im Jahrhundert nach der Reformation die größte Akademie im damaligen Deutschland. Ihr Gründungstag jährt sich am 24. August zum 400. Mal. Vorbild war die schon seit 1583 bestehende Accademia della crusca in Florenz....

  • Köthen
  • 24.08.17

Deutscher Buchpreis: 20 Romane nominiert

Frankfurt a.M. (epd) – Die Jury des Deutschen Buchpreises hat 20 Romane in die engere Wahl für die Preisvergabe 2017 genommen. »Die Longlist ist Ausdruck des Versuchs, die Vielfalt der aktuellen deutschsprachigen Literaturlandschaft zu spiegeln«, sagte die Jurysprecherin Katja Gasser vom Österreichischen Rundfunk in Frankfurt am Main. »Allen Büchern gemeinsam ist, dass sie die Jury auf die eine oder andere Art gestochen und gebissen haben – angerührt im besten Wortsinne.« Die sieben...

  • Weimar
  • 22.08.17
Folterinstrument: Die Streckbank in der Ausstellung im Kriminalmuseum | Foto: Kriminalmuseum

Des Reformators Ambivalenz bei Zauberei

Sonderschau im Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber zu »Luther und Hexen« Von Daniel Staffen-Quandt Ein unheimliches Gewisper wabert durch die Luft. Zauber- und Hexensprüche in Mittelhochdeutsch, Mittellatein und frühem Neuhochdeutsch begrüßen die Gäste im Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber. »Wir verwenden nicht viel Technik in unserem Museum – aber wenn, dann gezielt«, betont Direktor Markus Hirte. Die Töne aus einem speziellen Lautsprecher verfehlen ihre Wirkung nicht: ein...

  • Weimar
  • 22.08.17
Foto: Christian Schwier – fotolia.com

Studie: Lachen hilft beim Lernen

Wer etwas zu lachen hat, lernt besser. Laut einer Studie der Universität Augsburg fördert Humor im Schulunterricht den Lernerfolg der Schüler – allerdings nur, wenn er vom Lehrer richtig eingesetzt werde, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Humor befördere das Lernverhalten dann, wenn er eng mit dem Stoff, den es zu vermitteln gilt, zu tun hat, zeigen die Studien des Augsburger Lehrstuhls für Psychologie. Die Untersuchungen belegten, »dass Humor, der im direkten Zusammenhang mit dem...

  • Weimar
  • 22.08.17
Szene auf dem Markt: Kinder des Reit- und Fahrvereins Sankt Laurentius proben mit Professor Hans-Rüdiger Schwab für das Prozessionsspiel. Ein geduldiger Mitwirkender ist Hengst Paul. | Foto: Angela Stoye

Kleinod der Literaturgeschichte

Neuauflage: Zerbst will Theatergeschichte schreiben. Knapp 500 Jahre nach der letzten Aufführung kommt in der Stadt ein mittelalterliches Prozessionsspiel auf die Bühne. Aber als Stück für unsere Zeit. Von Angela Stoye Gebeugt und langsam kommen sie näher, kennen nur ein Ziel: Die hoch aufgerichtete Gestalt, die mit einem Kästchen in der Hand dasteht. Bald ist sie eingekreist … Seit dem 9. August steht auf dem Markt in Zerbst eine Bühne. In den nächsten vier Wochen wird an dieser Stelle das...

  • Zerbst
  • 18.08.17

Wettern, was das Zeug hält

Luther und Sprache – der Reformator ist für seine deftige Sprache bekannt. Doch das war zu seiner Zeit nicht unüblich. Auch seine Gegner polemi­sierten mit drastischen Worten. Von Thomas Krüger Er beschimpfte Albrecht von Brandenburg als »Scheiß-Bischoff« und titulierte den katholischen Theologen Johannes Eck als »Doktor Sau«: Oft drastisch und polternd, zugleich bildhaft und volksnah habe Martin Luther für die Sache der Reformation gekämpft, sagte die Münsteraner Kulturwissenschaftlerin Heike...

  • Weimar
  • 16.08.17
Dachs, Gisela (Hg.): Jüdischer Almanach: Musik. Jüdischer Verlag, 271 S., ISBN 978-3-63-354279-6, 18 Euro | Foto: Jüdischer Verlag
3 Bilder

Jüdische Musik und ihre Komponisten

Von Jürgen Israel Im Jüdischen Almanach findet sich ein bislang unveröffentlichtes Gespräch zwischen den Komponisten György Ligeti (1923–2006) und Mauricio Kagel (1931–2008) aus dem Jahr 1990. Darin geht es zwar um die Frage, ob es eine jüdische Musik gebe. Aber an dieser Frage entzünden sich Erinnerungen an die eigene Herkunft und Überlegungen über die Bedeutung des Jude-Seins für ihr Werk: der eine wuchs im katholischen Argentinien auf, der andere als ungarischer Jude in dem zu Rumänien...

  • Weimar
  • 11.08.17
Noch heute gibt es in Worms am 14. Februar eine Valentinsprozession. | Foto: Günter Schenk
3 Bilder

Valentin kurbelt Blumenhandel an

Der Valentinstag geht auf einen oder mehrere Märtyrer zurück Von Günter Schenk Der Valentinstag ist der Festtag der Verliebten und Brautleute, für Blumen- und Süßwarenhandel einer der umsatzstärksten Tage im Jahr. Und auch Hoteliers und Gastronomen rühren jährlich für romantische Abende auf ihren Zimmern oder in ihren Restaurants die Werbetrommel. Dabei berufen sich die Geschäftsleute bei ihren Offerten gern auf einen Heiligen namens Valentin, von dem allerdings niemand ganz genau weiß, ob es...

  • Weimar
  • 11.08.17
Katharina und die anderen geflohenen Nonnen kommen in Wittenberg an. Martin Luther begrüßt Katharina von Bora. | Foto: MDR/EIKON Süd/Junghans

Die starke Frau an Luthers Seite

Ein Reformationsfilm ohne Thesenanschlag, Reichstag und Wartburg Von Wiebke Rannenberg Schon die erste Szene ist herzergreifend. Der Vater führt die kleine Katharina zur Klosterpforte, die Münzen, die er der Nonne gibt, klimpern. Sträuben und Weinen helfen nicht, die Schwestern schließen die Tür und ziehen die kleine Rothaarige in die dunklen Gänge. Regisseurin Julia von Heinz, Drehbuchautor Christian Schnalke und Kamerafrau Daniela Knapp setzen im Fernsehfilm »Katharina Luther« konsequent auf...

  • Weimar
  • 11.08.17
Kurt Marti | Foto: epd-bild

Schriftsteller Kurt Marti ist tot

Bern/Frankfurt a. M. (epd) – Der Schweizer Schriftsteller und Pfarrer Kurt Marti ist am 11. Februar im Alter von 96 Jahren in Bern gestorben. Dies berichtete der Schweizer Rundfunk unter Berufung auf seine Familie. Marti zählte zu den bedeutendsten Lyrikern der Schweiz. Der reformierte Pfarrer galt seit den 50er-Jahren zudem als analytischer Beobachter des politischen Klimas seiner Heimat. Bekannt wurde Marti durch seine in aggressiven Sprachwitz verpackte Gesellschaftskritik.

  • Weimar
  • 11.08.17

Informationsportal zur Kirchenmusik

Bonn (epd) – Mit dem neuen Internetportal »Kirchenmusik – Musik in Religionen« will der Deutsche Mu­sikrat über die aktuelle Situation des kirchenmusikalischen Lebens informieren. »Kirchenmusik ist nicht nur Teil der kirchlichen Verkündigung, sie prägt darüber hinaus in hohem Maße unsere Bildungs- und Kulturlandschaft«, erklärte der Präsident des Musiker-Dachverbands, Martin Maria Krüger, in Bonn. Dieser Bedeutung trage das neue Angebot Rechnung. Dabei sollten die Musik und Musikpraxis nicht...

  • Weimar
  • 11.08.17

Es gibt keine Alternative!

Katharina Luther – Am 22. Februar um 20.15 Uhr zeigt das Erste den Fernsehfilm. Karoline Schuch spielt die Hauptrolle der Katharina von Bora. Amet Bick sprach mit der Schauspielerin. Frau Schuch, Katharina von Bora hatte als entflohene Nonne weder soziale Sicherheit noch Ansehen. Der einzige Ausweg, der ihr blieb, war, so schnell wie möglich zu heiraten. Im Film wirkt es so, als sei Martin Luther der einzig mögliche Kandidat für sie gewesen. War es eine Liebesheirat? Schuch: Das hat sich für...

  • Weimar
  • 11.08.17
Karl May | Foto: Erwin Rapp/Wikipedia

»Old Shatterhand bin ich selbst«

Vor 175 Jahren wurde Winnetou-Autor Karl May geboren, der sich aus bitterer Armut hochgearbeitet hat Von Holger Spierig Karl May war ein Popstar der Abenteuerliteratur. Geboren wurde er vor 175 Jahren, am 25. Februar 1842, im sächsischen Ernstthal. Sein Werk und seine Person inszenierte er in einem Gesamtkunstwerk. »Ich bin wirklich Old Shatterhand respektive Kara Ben Nemsi und habe erlebt, was ich erzähle«, versicherte der Schriftsteller, der sich aus bitterer Armut und Zuchthaus zu Wohlstand...

  • Weimar
  • 11.08.17
Foto: Diana Steinbauer

Das Lachen – in die Wiege gelegt

Lachen ist eine besondere Begabung des Menschen. Doch zeitweise stellte das Christentum die dem Menschen in die Wiege gelegte Gabe in Frage. Eine Geschichte des Lachens. Von Günter Schenk Lachen ist eine besondere Begabung des Menschen. Diese Erkenntnis wird dem griechischen Philosophen und Platon-Schüler Aristoteles zugeschrieben. Kein Wunder, denn für die antiken Griechen und Römer gehörte das Lachen zum Alltag. Darüber wurde nie nachgedacht. Doch mit dem Christentum entwickelte sich eine...

  • Weimar
  • 11.08.17
Auf hoher See für Gäste und Crew unterwegs: Edgar S. Hasse | Foto: TUI Cruises

Seefahrt lehrt Beten

Bordseelsorge: Auf den Weltmeeren die Quellen des Glaubens entdecken Von Edgar S. Hasse Über Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) lag am Silvesterabend brütende Hitze, als ich an Bord des Kreuzfahrtschiffes »MS Europa« im klimatisierten »Club Belvedere« zur ökumenischen Andacht einlud. Vor der großen Silvestergala wollten die Passagiere des Luxus-Kreuzfahrtschiffes das Jahr besinnlich ausklingen lassen und das heilige Abendmahl feiern. Während ein katholischer Bordmusiker und ich als evangelischer...

  • Weimar
  • 10.08.17
Wolf Biermann | Foto: epd-bild

»Ich kann kein Kommunist mehr sein«

Als junger Kommunist hat sich Wolf Biermann 1953 kurz nach seiner Übersiedlung von Hamburg in die DDR für eine Mitschülerin eingesetzt. Sie war Mitglied der evangelischen Jungen Gemeinde und sollte zum Austritt gezwungen werden. So schildert es der heute 80-jährige Liedermacher und Dichter in seiner Autobiografie. Im Gespräch mit Elvira Treffinger (epd) äußert sich Biermann auch zu religiösen Fragen. Herr Biermann, wie würden Sie Ihr Verhältnis zur Religion beschreiben? Biermann: Ich bin ja in...

  • Weimar
  • 10.08.17

Luther, Weill und Mendelssohn als Festivalbegleiter

Kurt Weill Fest in Dessau verbindet eine Reminiszenz an die Vergangenheit mit der Aufforderung, unsere Stimme zu erheben Von Johannes Killyen Noch vor einigen Jahren war der damalige Intendant des Dessauer Kurt Weill Festes ratlos hinsichtlich einer Einbindung von örtlichen Kirchen in das Festival. Den bekennenden Atheisten Weill zu integrieren, der außer dem Oratorium »Die Verheißung« kein Werk mit positivem Bezug zur Religion geschrieben hat, das schien an den Haaren herbeigezogen. Doch das...

  • Dessau
  • 10.08.17
Foto: Maria Landgraf

Der ehrliche Finder

Erzählung von Johann Peter Hebel (1760–1826) mit einer Illustration von Maria Landgraf Dass nicht alles so uneben sei, was im Morgenland geschieht, das haben wir schon einmal gehört. Auch folgende Begebenheit soll sich daselbst zugetragen haben: Ein reicher Mann hatte eine beträchtliche Geldsumme, welche in ein Tuch eingenäht war, aus Unvorsichtigkeit verloren. Er machte daher seinen Verlust bekannt, und bot, wie man zu tun pflegt, dem ehrlichen Finder eine Belohnung, und zwar von hundert...

  • Weimar
  • 10.08.17
Foto: Mirjam Petermann

Pfarrerinnen und Pfarrern in den Kleiderschrank geschaut

Liturgische Kleidung: Deutschland ist »eine schwarze Insel im farbigen Meer der Welt« – Geschichte und Bedeutung von Talaren, Alben, Chorhemden und Stolen Von Mirjam Petermann In einer Gruppe von Geistlichen verschiedener Konfessionen und Herkunftsländer wird ein evangelischer, deutscher Pfarrer in der Regel schnell erkannt: am schwarzen Talar mit weißem Beffchen. »Deutschland ist eine schwarze Insel im farbigen Meer der Welt«, konstatiert Frank Schmidt, Leiter des Kunstdienstes der...

  • Weimar
  • 10.08.17
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.