Wort zur Woche
Wir sollten es wenigstens versuchen
Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Epheser 5, Verse 8b.9
Im Epheserbrief geht es nicht um eine Beschreibung der Gesellschaft. Sondern um die Geisteshaltung der Menschen. Die Gemeinde befindet sich auf der Suche nach einer Identität in der Welt. Um diese Identitätssuche zu unterstützen, will der Autor den Blick schärfen. Indem er die Welt klar nachzeichnet, und indem er die Rolle Christi nachzeichnet und beschreibt. Ihn beschreibt als – Licht. Nicht wir als Christen sind das Licht, Christus selbst ist es. Aber durch ihn können auch wir Licht verbreiten, strahlen, wie Planeten oder der Mond leuchten können, aber nicht selbst das Licht sind. Lebt als „Kinder des Lichts“!
Wir können fragen, was als Gegenteil, als „Werke der Finsternis“, heute gelten kann? Der Epheserbrief bezeichnet als solche die in der Umwelt vorhandenen Sitten und Bräuche. Wie schwer ist es doch, sich dem Zeitgeist zu entziehen! Ein chinesisches Sprichwort besagt: Der Mensch ist seiner Zeit ähnlicher als seinem Vater. Unsere Welt verändert sich rasant, und immer neue Moden kommen auf – die nicht allesamt schlecht sein müssen, aber es oft doch sind. Moden, denen oberflächlich denkende Menschen leicht verfallen. Wie schwer fällt es, gegen den Strom des Zeitgeistes zu schwimmen! Schwierig gerade wegen der Vielen, die mit dem Strom schwimmen.
Das, was als Protest oder Abnabelungsverhalten gegenüber den Älteren Jugendliche immer wieder reizt – für die Gesellschaft kann es auch einmal gut sein. Wir Christen sollten die Zeichen der Zeit erkennen können. Und unsere Überzeugung von dem, was dem Zusammenleben der Menschen gedeihlich wäre, was uns Jesus ja ins Stammbuch geschrieben hat, sollten wir offen bekennen, offen leben, auch wenn wir damit nicht mit dem Strom schwimmen. Das hat schon öfter den Lauf der Dinge mit geändert, aber oft auch nichts genützt. Doch selbst, wenn es nichts genützt hat, haben wir es wenigstens versucht, als Christen. Mit Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Dazu helfe uns Gott!
Pfarrer Lambrecht Kuhn, Bernburg
Autor:Online-Redaktion |
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