Kunstprojekt
„Engel der Kulturen“ hat seinen Platz in Halle gefunden
Für die Mitarbeiter des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara ist Gesundheit mehr als das Fehlen von Krankheit. Zur Gesundheit gehören auch soziale Beziehungen und ein gesundes Umfeld. Dies wird seit rund zwei Jahren im Umfeld des Krankenhauses unter anderem mit der Aussage „Halt geben. Haltung zeigen. Mehr als ein Krankenhaus“ zum Ausdruck gebracht. Auch versteht sich das katholische Krankenhaus als Ort des Austausches zwischen Konfessionen und Weltanschauungen. Nun hat das Haus sein Engagement für die friedliche Verständigung zwischen den Weltreligionen mit der Kunstaktion „Engel der Kulturen“ in der Stadt Halle fortgesetzt.
Drei Symbole in einer Skulptur
Die Aktion begann damit, dass eine 1,50 Meter große Skulptur von den Initiatoren der Aktion, Beschäftigten des Krankenhauses und vielen weiteren Beteiligten ausgehend von der Marktkirche durch die Stadt gerollt wurde. Das Besondere: Das Innere der Skulptur ähnelt der Form eines Engels – gleichzeitig deutet es die Symbolik der drei großen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam an. An den weiteren Stationen Jerusalemer Platz und Muslimischer Gebetsraum auf dem Krankenhausgelände wurde mithilfe der Skulptur ein temporärer Sandabdruck erzeugt und der symbolische Akt durch Wortbeiträge und Musik begleitet, bis der „Engel der Kulturen“ schließlich vor dem Haupteingang des Krankenhauses seinen
dauerhaften Platz in Gestalt einer Bodenintarsie erhalten hat.
"Toleranz ist kein Gleichgültigkeitsprogramm." -Reinhard Feuersträter
Reinhard Feuersträter, Leiter der Krankenhausseelsorge, fasst eine der Botschaften des Tages zusammen: „Der Engel der Kulturen steht für Toleranz. Diese besteht jedoch nicht darin, mit den eigenen Denkwelten in Ruhe gelassen zu werden und fortwährend zu relativieren, sondern vor allem auch darin, leidenschaftlich für das Eigene einzutreten. Toleranz ist kein Gleichgültigkeitsprogramm.“
Impulse für ein gutes Zusammenleben
Ins Leben gerufen und gestaltet wurde die Aktion von Carmen Dietrich und Gregor Merten. Seit 2008 ist das Künstlerpaar mit dem Kunstprojekt unterwegs in Deutschland, in anderen europäischen Ländern und in Israel / im Westjordanland, um ein Zeichen für Verständigung und Toleranz zu setzen. Für Thomas Wüstner, Geschäftsführer des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara, fügt sich die Kunstaktion in das gesellschaftspolitische Engagement des Hauses ein: „Wir sind als Krankenhaus Teil einer Stadt, in der das Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen immer wieder neu ausgehandelt werden muss, damit Gemeinsamkeit entsteht. Der heutige Tag hat Impulse und Ideen gegeben, wie gutes Zusammenleben unabhängig von Herkunft und Weltanschauung gelingen kann.“
Jan-Stephan Schweda
Autor:Katja Schmidtke |
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