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Fernsehgottesdienst
Wo der Drachentöter zu Hause ist

Kennen St. Michael wie ihre Westentasche: Erik Förster und Katharina Elsäßer | Foto: André Poppowitsch
  • Kennen St. Michael wie ihre Westentasche: Erik Förster und Katharina Elsäßer
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Jesus spricht: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden“ (Johannes 10, Vers 9) steht in großen Lettern an der Glastür im Windfang der Stadtkirche St. Michael in Jena. Geht man hindurch, fällt der Blick unweigerlich auf eine Stifterfigur aus dem 13. Jahrhundert: Erzengel Michael, der einen Drachen bezwingt, begrüßt die Besucher.
Die spätgotische Hallenkirche prägt das Stadtbild. Die zentrale Lage in Jena erklärt auch die Besonderheiten der Kirche. "Wir gehören zur Kirchengemeinde Jena, und dennoch funktioniert die Stadtkirche etwas anders als klassische Kirchengemeinden", sagt Erik Förster. Er ist Vorsitzender der Gemeindeleitung und erklärt, dass die Kerngemeinde recht klein ist. "Etwa die Hälfte der Gottesdienstbesucher sind Touristen oder kommen aus anderen Gemeinden", sagt Förster.
Als "Citykirche" möchte man hier Bindeglied sein zwischen der Bürgergemeinde und der christlichen Gemeinde. Ziel ist es, auch kirchenfremde Menschen mit christlichen Ideen und Wertvorstellungen in Kontakt zu bringen. So gibt es beispielsweise neben den Sonntagsgottesdiensten auch die Mittagsgebete, die montags bis samstags gehalten werden. Die Kantorei St. Michael gestaltet das kirchenmusikalische Programm mit mehreren großen Aufführungen im Jahr. Der Arbeitskreis "Offene Kirche" von Kirchengemeinde und Kirchenkreis organisiert hier Ausstellungen und Konzerte.
Zugleich ist St. Michael Universitätskirche der Friedrich-Schiller-Universität. An jedem ersten Sonntag im Monat wird der Gottesdienst von Bertram Schmitz, Universitätsprediger und Professor an der Theologischen Fakultät, verantwortet. "Die Gemeinde ist dann Gast der Universität", sagt Erik Förster.
Wichtig sind die verlässlichen Öffnungszeiten während des gesamten Jahres. Katharina Elsäßer gehört zum zehnköpfigen Team der Kirchenaufsicht. Seit 2009 übernimmt sie drei bis vier Dienste pro Woche. "Vor Corona kamen ungefähr 30 000 Besucher im Jahr. Mittlerweile nehmen die Zahlen wieder zu", sagt sie. Alle im Team der Aufsicht sind ausgebildet, Kirchenführungen durchzuführen, so auch Katharina Elsäßer. "Die kuriosesten Fragen kommen meist zu Martin Luthers Grabplatte, die hier steht", meint sie schmunzelnd.
André Poppowitsch

Der Gottesdienst wird am 31. Oktober, 10 Uhr, aus der Stadtkirche St. Michael Jena in der ARD und auf MDR Kultur gesendet.

Autor:

André Poppowitsch

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