Christus in der Mitte
Katholiken feiern im Reformationsjahr 2017
Auch katholische Christen feiern das Reformationsgedenken mit. Eckhard Pohl sprach mit dem Ökumenebeauftragten des Bistums Magdeburg, Ralf Knauer.
Herr Knauer, katholische Christen sind eingeladen, an den Angeboten teilzunehmen und sich zu beteiligen. Wie steht es darum?
Knauer: Die Einladung gilt besonders für die Kirchentage auf dem Weg vom 24. bis 27. Mai in Dessau-Roßlau, Halle und Eisleben sowie Magdeburg. Die Gottesdienste werden ökumenisch sein. Die katholischen Pfarreien werden sich an der Gestaltung der Kirchentage beteiligen. So werden zum Beispiel Katholiken in Dessau-Roßlau am Himmelfahrtstag beim abendlichen Anhalt-Mahl an einer 500 Meter langen Tafel in der Stadt die am Tisch Sitzenden mit bedienen und mit einem Info-Zelt präsent sein. In Zeitz wird es die Ausstellung »Dialog der Konfessionen. Bischof Julius Pflug und die Reformation« geben. Schirmherren sind Kardinal Kurt Koch aus Rom und Pfarrer Martin Junge vom Ökumenischen Weltrat der Kirchen. Die Katholische Akademie sorgt für ein Begleitprogramm. Beim Kirchentag auf dem Weg in Erfurt wird der auch von Katholiken- und Kirchentagen bekannte Stand »Ökumene in der Mitte« für ein enges Miteinander der Konfessionen werben und Christus in den Mittelpunkt stellen.
Es ist vom gemeinsamen Feiern eines Christusfestes die Rede. Wie sieht das nun aus?
Knauer: Die Rede vom Christusfest steht als Chiffre dafür, Christus in die Mitte allen Reformationsgedenkens zu stellen. Martin Luther hat Gott und hat Christus wieder mehr in die Mitte des Glaubens holen wollen, zum Beispiel durch die Verwendung der deutschen Sprache in den Gottesdiensten oder durch seine lebensnahe Bibelübersetzung.
Christus in die Mitte holen zu wollen, war im Versöhnungs-Gottesdienst in Lund im Oktober 2016 oder im November 2015 beim ökumenischen Versöhnungsweg durch Wittenberg wichtiges Anliegen. Am 11. März wird es in Hildesheim einen weiteren Versöhnungsgottesdienst unter dem Motto »Heilung der Erinnerungen« geben. Darüber hinaus sind alle Gemeinden aufgerufen, vor Ort Schritte der Versachlichung und Versöhnung zu gehen und dies in Gottesdiensten zu feiern.
Zur Weltausstellung Reformation in Wittenberg wollen die deutschen Bistümer unter dem Stichwort »Katholisch in Lutherstadt« präsent sein. Worum geht es?
Knauer: Zur Weltausstellung vom 20. Mai bis 10. September wollen die Ökumenereferate der Bistümer je eine Woche in der katholischen Pfarrei in Wittenberg gestalten. Geplant ist zum Beispiel ein tägliches Gesprächsangebot zum Thema »Was ich schon immer einen Katholiken fragen wollte«. Zudem wird es die Ausstellung »Katholiken feiern ihren Glauben« geben.
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