Landesschule Pforta
Jugendchor auf Kirchentour
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- hochgeladen von Matthias Haase
Mit einem anspruchsvollen, überwiegend geistlichen Programm gastiert der gemischte Jugendchor der Landesschule Pforta am 14. März 2025 um 19 Uhr in der Friedenskirche Potsdam, am 15. März 2025 um 17 Uhr im Dom zu Stendal und am 16. März 2025 um 16 Uhr in der Hoffnungskirche Magdeburg.
Der 60 Stimmen starke Chor besteht schon seit vielen Jahrzehnten und profilierte sich seit Begründung der Spezialmusikklassen in den 80er Jahren zu einem der etablierten Jugendchöre Deutschlands. Die Leitung hat Annabelle Weinhart. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei.
Fragen an die Chorleiterin
Was macht das Potenzial dieses Chores aus?
Die Chöre der Landesschule profitieren bis heute von der Spezialausbildung im Musikzweig und dem einzigartigen Internatsprofil. Alle Schülerinnen und Schüler leben und lernen an einem Ort im ehemaligen Klosterensemble. Die Proben finden abends und teilweise am Wochenende statt. Die Schülerinnen und Schüler des Musikzweiges erhalten neben der Chorausbildung auch Instrumental- und Stimmbildungsunterricht, in dem vor allem der verantwortungsvolle Umgang mit der Stimme vermittelt wird. Es singen aber auch viele Mädchen und Jungen des Sprachenzweiges und des naturwissenschaftlichen Zweiges mit. Begabung kennt offensichtlich oft keine Grenzen – auch bei uns nicht.
Was unterscheidet sie von anderen berühmten Schulchören, wie z.B. dem Rundfunkjugendchor Wernigerode?
Wir haben ein sehr ähnliches Profil. Neben dem Repertoire und unseren Traditionen ist der größte Unterschied wohl, dass unsere Schülerinnen und Schüler frühstens ab Klasse 9 aufgenommen werden. Schulpforte profitiert dazu von der wunderbaren Akustik der früheren Klosterkirche. Hier nehmen wir unsere CDs auf und konzertieren gemeinsam mit dem Mädchenchor jedes Jahr in der Weihnachtszeit und zu besonderen schulischen wie außerschulischen Anlässen.
Sie selbst haben eine doppelte Ausbildung. Sie haben an der Musikhochschule Weimar Chorleitung und Schulmusik studiert. Was brauchen Sie für Ihre Arbeit in Schulpforte mehr?
Ich brauche exakt beides und das erfüllt mich mit großer Freude. Ich bin in Schulpforte nicht nur Chorleiterin, sondern auch Musiklehrerin und wie alle anderen Lehrkräfte auch im Internat tätig. Das heißt, wir haben eine besonders enge Bindung zu den Pfortenserinnen und Pfortensern und begleiten sie also ein Stück auch im Alltag. Vielleicht unterscheidet uns das auch von anderen Schulen: Wir sind konzentriert an einem Ort. Proben, Unterricht und Lebensraum der Jugendlichen liegen nur wenige Meter auseinander und das auch noch sehr idyllisch in der ehemaligen Klosteranlage mit Park und Kreuzgang.
Warum gibt es an diesem Wochenende nun diese kleine Tournee?
Der Chor hat in diesem Jahr nicht nur eine fantastische Stärke, sondern auch eine hohe Klangqualität erreicht. Wir haben Literatur im Programm, das neben bekannten A-cappella-Werken der Romantik auch internationale Werke vom italienischen Madrigal bis zum traditionellen südafrikanischen Xhosa-Gebet einschließt. Mit der Tournee möchten wir das auch überregional zeigen und ich bin sicher, dass vor allem hör- und sichtbar wird, mit welcher Ernsthaftigkeit junge Menschen größte Freude haben an sehr hochwertiger Musik, ganz im Sinne des abgewandelten Seneca-Wortes: Res severa, verum gaudium. Also Freude mit Tiefgang.
Gibt es ein Werk, das Ihnen oder auch den Sängern besonders viel Freude macht?
Wir hatten 2024 einen Workshop zu afrikanischer Musik. Michael Barretts - Ndikhokhele bawo ist vielen Choristen – und mir – ein Herzensstück geworden. Aber ich möchte auch Amy Beach erwähnen, eine amerikanische Komponistin, deren inniges Stück „Peace, I leave with you“, unserem Programm den Namen gegeben hat.
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Autor:Matthias Haase |
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