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Energie-Synode im Südharz
Energetische Entwicklung auf dem Weg

Dr.-Ing. Pascal Leibbrandt, Wissenschaftler an der Hochschule Nordhausen, stellt ein Konzept im Rahmen der "Energie-Synode" im Südharz vor. | Foto: Regina Englert
  • Dr.-Ing. Pascal Leibbrandt, Wissenschaftler an der Hochschule Nordhausen, stellt ein Konzept im Rahmen der "Energie-Synode" im Südharz vor.
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Das Treffen der Synodale im Südharz am Freitagabend steht unter dem großen Thema „Energie“. Gleich zu Beginn stellt Dr. Christoph Maletz das Projekt des Bundeswirtschaftsministeriums ETiK – „Energieeffiziente Temperierung in Kirchen“ vor. Als eine von nur sieben ausgewählten Gemeinden bundesweit, ist die St.-Marien-Kirche in Bleicherode unter den Teilnehmern. Die neuen mobilen Sitzheizkissen haben die Synodalen und Gäste bereits genossen. Doch es steckt viel mehr dahinter. Bei dieser ersten Stufe des dreigeteilten Gesamtkonzepts wurden, nach der vorausgegangenen Fassaden- und Fenstersanierung, umfangreiche Lüftungssysteme in die Kirche eingebaut. Das Raumklima hat sich für Menschen und Orgel bereits spürbar verbessert. „Die Gesamtkosten der Phase 1 beliefen sich auf etwa 110.000 Euro, wovon das Bundeswirtschaftsministerium etwas über 80.000 Euro gefördert hat“, berichtet Dr. Maletz. Stufe 2 beinhaltet die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Pfarrhausdach. Der dort produziert Strom wird gespeichert und selbst verbraucht. Nachfolgend ist eine 3. Umbauphase vorgesehen. Eine Wärmepumpenheizung soll dann die alte Gasheizung ersetzen. In Belastungsspitzen unterstützt eine kleine Gasheizung, ergänzt durch den Solarstrom. „An dieser Projektierung wird gerade gearbeitet“, erklärt Christoph Maletz.

Gebäudeenergiegesetz

Zum Thema weitergearbeitet haben die Synodalen anschließend im St.-Marien-Hospital. Dort kam auch das Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zur Sprache, das bei Hauseigentümern für große Verunsicherung gesorgt hat. Als Eigentümer von Pfarrhäusern betrifft es auch Kirchengemeinden. Gemeinden, bei denen ein Heizungstausch oder Wärmedämmung anstehen, bekommen zukünftig Hilfe von einer Beratungsstelle. Sie wird beim Landeskirchenamt eingerichtet und soll bei Planung und Fördermittelakquise unterstützen. Im Südharz hilft Baureferent Henning Michelsen hier gern weiter.

Klimaziele für den Kirchenkreis

„Wir glauben an den Schöpfer dieser großartigen Schöpfung. Wir sind beauftragt, sie zu bewahren“, beendet Pfarrer Hauke Meinhold seinen einleitenden Vortrag nachdrücklich. Die Frage sei, was helfe von der Absicht zum Handeln zu kommen. Man müsse sich entsprechende Partner suchen. Diese Suche brachte den Kirchenkreis Südharz auf den Weg zu einem neuen umfassenden Konzept für die Energiesysteme kirchlicher Gebäude.

Klimaneutrale Energieversorgung

Dr.-Ing. Pascal Leibbrandt, Wissenschaftler an der Hochschule Nordhausen stellte den Anwesenden dazu eine mögliche Energiesystemmodellierung vor. Sie beinhaltet ein ganzes Leistungspaket auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung des Kirchenkreises Südharz. Im Rahmen der Beratung werden die kirchlichen Gebäude in Gruppen eingeteilt. Dazu betrachtet man beispielsweise den baulichen Zustand, Gebäudestandort, -ausrichtung und -nutzung, vorhandene Heizsysteme, Energieverbrauch und das Potential erneuerbare Energien einzusetzen, näher. Aus diesen Gruppen bezieht man später jeweils beispielhaft 3-5 Gebäude, sogenannte Referenzgebäude, in die Studie ein. Sie dienen zukünftig als Planungsgrundlage für vergleichbare Bauwerke. Die Simulationssoftware der Hochschule unterstützt diesen Prozess.
Anschließend stellten Claus Müller und Rainer Große die Energiegenossenschaft Helmetal eG und ihre Arbeitsweise vor. Sie bietet eine Möglichkeit, die Energieversorgung in die eigenen Hände zu nehmen. Optionen werden aufgezeigt.

Der Weg

Am Abend folgt der Beschluss, dass sich der Kirchenkreis Südharz auf den Weg macht, klimaneutral zu werden. Das bereits in Arbeit befindliche Gebäudekonzept dient dafür als Grundlage. Der Kreiskirchenrat wurde von der Synode beauftragt, das Angebot der Hochschule für die Energiesystemmodellierung zu prüfen, um mit dieser zusammen zu arbeiten. „Dieser heutige Beschluss soll den Weg markieren, den wir gehen wollen“, bekräftigt Superintendent Andreas Schwarze.

Autor:

Regina Englert

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