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Ostern im Kirchenkreis Südharz
Kurz, knackig und fröhlich

Ostergarten in St. Nicolai in Niedergebra. Täglich gestaltet Pfarrerin Annegret Steinke die Mitte neu. Für den Moment der Stille liegen wechselnde Meditationen in der geöffneten Kirche bereit. | Foto: Regina Englert
  • Ostergarten in St. Nicolai in Niedergebra. Täglich gestaltet Pfarrerin Annegret Steinke die Mitte neu. Für den Moment der Stille liegen wechselnde Meditationen in der geöffneten Kirche bereit.
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Es wird Ostern, aber sicher! Da sind sich alle Gemeinden im Kirchenkreis Südharz einig. So sicher und so fröhlich wie möglich wollen sie den Osterruf als Zeichen der Hoffnung aussenden: „Christus ist erstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!“ Man könnte die Worte Pfarrer Wolf-Johannes von Bielas im Osterprogramm von Blasii als Überschrift für alle Angebote wählen: Kurz, knackig und fröhlich. Kurz, weil es die Situation gebietet, knackig, weil vieles draußen stattfinden wird und fröhlich sowieso. „Die Frage ist also nicht ob, sondern WIE wir Ostern feiern“, gibt Superintendent Andreas Schwarze den Gemeinden in seinem Osterwort zu bedenken. Gottesdienstfeiern haben inzwischen die unterschiedlichsten Formen gefunden, sie alle bereichern das Leben der Gemeinden – virtuell, analog, zu Hause mit Lesepredigt, vor dem Radio oder Fernseher, im Kirchgarten oder in der Kirche. „Wir wissen uns auch dann mit Christus und untereinander verbunden, wenn wir nicht zum Gottesdienst in der Kirche zusammenkommen“, erklärt Schwarze weiter. Er macht deutlich, dass es in den Händen der Gemeindekirchenräte liege, über die Form des Gottesdienstes zu entscheiden. Die Verfassung der Evangelischen Kirche regelt die Zuständigkeiten. Wie unterschiedlich die Herangehensweisen in den Gemeinden sind, hat eine Zoom-Konferenz am Freitag mit vielen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen noch einmal deutlich gemacht. Nicht zuletzt auch abhängig von den jeweiligen Inzidenzwerten, die in den einzelnen Regionen des Kirchenkreises sehr unterschiedlich ausfallen. Mit seinem Osterwort hat der Superintendent den Gemeinden aber eine wegweisende Empfehlung an die Hand gegeben.

Kirche on Air und online
Eine Möglichkeit Gottesdienst zu Hause zu feiern, wird zum Beispiel die Wohnzimmer-Familienkirche sein. Der Link wird auf YouTube pünktlich am Ostersonntag auf „KIFAKS Kinder und Familien im Kirchenkreis Südharz“ zur Premiere freigeschaltet. Über YouTube wird auch aus St. Marien in Bleicherode gesendet – der von Konfirmanden gestaltete Kreuzweg ebenso wie die Osternacht Sonntagfrüh. Junge Menschen lädt die Herzschlag Jugendkirche zu einem Live-Zoom-Faithtime-Gottesdienst am Karfreitag ein. Wie immer wird die Einladung über die sozialen Medien gestreut.
Und auch die „Gute Nachricht“ aus Blasii auf Radio Enno 100.4 und im Internet wird es verlässlich am Karfreitag um 15 Uhr zur Sterbestunde Christi und am Ostersonntag um 10 Uhr geben. „Im letzten Jahr hat das Team ein Hörspiel produziert, man darf also gespannt sein“, freut sich Regina Englert, die Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, bereits heute.
Für den Gründonnerstag hatte das Kreativteam für die zunächst angesetzten Oster-Ruhetage einen Zoom-Gottesdienst mit Anleitung zum Agapemahl geplant. Es wäre eine Premiere gewesen. Gottesdienst live in großer Runde mit aktiver Beteiligung. Doch jetzt sind die Kapazitäten der Pfarrer wieder in den Gottesdiensten vor Ort gebündelt. Alles auf einmal ist nicht möglich. Am Sonntag nach Ostern wird es jedoch einen Probelauf aus Ilfeld geben, zu dem jeder via Zoom herzlich eingeladen ist. www.christen-in-harztor.de

Kirche an der Haustür
Zudem werden Hausandachten nach wie vor in vielen Gemeinden verteilt oder liegen in den Kirchen aus. Im Pfarrbereich Sollstedt gibt es einen Mutmach-Ostergruß, dazu wurden von drei Frauen 1.000 Steine bemalt, zudem gibt es einen Ostergruß von Pfarrer Reim, das Osterevangelium und Informationen aus dem Pfarrbereich für alle Familien. „Wir haben euch nicht vergessen!“, das möchten wir den Gemeinden damit noch einmal ganz deutlich machen, betont Gerda Leidel, die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Mit viel Liebe wurde hier in stundenlanger Heimarbeit gemalt und viele Verteiler waren notwendig, damit dieses Projekt gelingen konnte. Ebenso viel Liebe und Engagement wurde in Urbach in die Ostertüten für Familien gesteckt. Der im letzten Jahr „entwickelte“ Palmkreuz-Bausatz geht nunmehr in seine zweite Auflage und auf die Reise zu den Kids des Kinder- & Teeniekreises der Kirchengemeinde. Verfeinert mit einer kleinen süßen Überraschung und einer großen Kerze, die verziert werden kann. Zusammen mit einem kleinen Anschreiben stellten Kirstin und Markus Volkmann die „Palmkreuz-Bausätze“ her und verteilten über 30 Pakete an Urbacher Haustüren.

Kirche Open-Air
Das Oster-Konzept von Blasii an der frischen Luft, mit kurzen Gottesdiensten und viel Raum Dinge selbständig zu entdecken, spricht für einen Großteil der Gottesdienste im Kirchenkreis. Ob die Planung wirklich einzuhalten ist, das wird sich zeigen. So soll es am Karfreitag von 09-17.00 Uhr einen Kreuzweg in und um die Blasii-Kirche geben. „Kommen Sie, wann Sie wollen, entdecken Sie die Stationen in Ihrem eigenen Tempo, allein oder mit lieben Menschen aus dem eigenen Haushalt“, laden die Mitarbeiter ein. Zwischendurch gibt es zweimal eine halbe Stunde lang, um 09.30 und 11.00 Uhr, eine „Kreuz-Weg-Zehrung“. In der Kirche hören die Besucher die Geschichte dieses Tages in Wort und Musik. Jeweils eine halbe Stunde Gottesdienst als Station auf dem Weg durch diesen besonderen Tag. Von der besonderen Form des Osterfeuers-to-go hat die Presse bereits berichtet. „Am Ostersonntag, weil wir es vor lauter Osterfreude gar nicht drinnen aushalten und es draußen sicherer ist, feiern wir „Ostern OpenAi(e)r“ auf dem Blasiikirchplatz vor der Kirche“, kündigt Pfarrer Wolf-Johannes von Biela an. Kurz, knackig und fröhlich, gleich zweimal hintereinander Osterfreude pur um 09.30 oder 11.00 Uhr, wenn das „Oster-Glocken-Läuten“ ruft.
Zu einem Spaziergang lädt Nordhausen Salza ein. Dort wird auch dieses Jahr die Osterszene auf dem Kirchplatz aufgebaut. Neu kommt die Abendmahlsszene an Gründonnerstag hinzu. „Und in der Osternacht werden wir dann den Grabstein zur Seite rollen; wenn möglich mit Gemeindebeteiligung“, berichtet Pfarrer Matthias Hänel. Freiluft-Gottesdienste sind vielerorts in Planung. Der Emmaus-Gang in Münchenlohra am Ostermontag beispielsweise ist als Gottesdienst außerhalb der Basilika angelegt. Auch die Dauer der Gottesdienste wird noch einmal genauer betrachtet. Pfarrer Dr. Seidel machte beispielsweise noch einmal deutlich, dass es in seinen Gemeinden nur kurze Ostergottesdienste geben werde. Das Abendmahl wird an vielen Orten ausgesetzt. Dieser Verzicht ist gerade am Gründonnerstag mit dem sonst üblichen Tischabendmahl und an Ostern besonders spürbar.

Sicherheit
Wenn Sie ganz sicher gehen möchten, wie Ihre Gemeinde Gottesdienst feiert, dann schauen Sie bitte auf dieser Homepage nach und beachten Sie die örtlichen Aushänge.
Bei allen Gottesdiensten gelten die aktuellen Hygieneregeln, auch draußen wird Abstand gewahrt und der Mund-Nasen-Schutz getragen. Die Gemeinden bitten eindringlich daran zu denken, nur so kann aktuell fröhlich miteinander Gottesdienst gefeiert werden.

Offene Kirchen
Die Kirchen im Kirchenkreis Südharz werden zu großen Teilen geöffnet sein. Sie laden zum individuellen Besuch, zur stillen Einkehr und zum Gebet.
In St. Nicolai in Niedergebra verändert Pfarrerin Annegret Steinke jeden Tag bis Ostersonntag den Ostergarten mit neuen Szenen. Passend dazu liegen Meditationen aus. Die Kirche ist täglich von 10-18 Uhr geöffnet.
In der offenen Rosenkirche in Elende lädt ein Bildausschnitt des Kreuzes zur Meditation ein. An Ostern kann man dort selbst mit Kressesamen ein bisschen Hoffnung säen. Die Hoffnung blüht zudem im Kirchenraum mit vielen beleuchteten Hornveilchen.

Kirche am Telefon
„Die Pfarrer*innen baten mich noch einmal zu erwähnen, dass Menschen mit Gesprächsbedarf immer gern bei Ihnen anrufen können. Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist das ein wichtiges seelsorgerliches Angebot“, erklärt Englert.

Autor:

Regina Englert

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