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Kirchenkritik zum Reformationstag
"Das System wirkt als schleichendes Gift"

Superintendent Dr. Gregor Heidbrink | Foto: Kirchenkreis Apolda-Buttstädt
  • Superintendent Dr. Gregor Heidbrink
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Weimar (G+H) – Deutliche Kritik an der evangelischen Kirche übt der Superintendent des Kirchenkreises Apolda-Buttstädt, Gregor Heidbrink, in einem Beitrag der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Reformationsausgabe zum 1. November). Der promovierte Theologe sieht die Kirche in einer Zwickmühle von Privilegien und Strukturen, die sie hindert, volkskirchliche Strukturen zu unterhalten. "Miese Taufzahlen zeigen, dass die biologische Bestandserhaltung ans Ende kommt", so Heidbrink. Auf der anderen Seite häufe das Beamtensystem Zahlungsverpflichtungen in Form von Pensionszusagen an, die die wenigen jungen Christen überfordern würden. "Das System, das uns jetzt am Leben hält, wirkt als schleichend süßes Gift", ist sich Heidbrink sicher. Der Pfarrer kritisiert, dass die Kirche die Medienentwicklung verschlafen habe. Die Institution verlasse sich auf Sendeplätze und Formate, wie das "Wort zum Sonntag", die ihr aus alter Zeit zustünden. "Wo Menschen unter 50 Jahren Medien konsumieren, auf Amazon oder Netflix, ist die Kirche unsichtbar", stellt er fest. Heidbrink vermisst in den theologischen Fakultäten die Leidenschaft aus der Reformationszeit. Damals fanden die Sehnsüchte der Menschen, ihre Kultur und Lebensumstände ein Evangelium, das ihnen entsprach. Das würde heute nicht mehr gelingen, so der Superintendent in der Kirchenzeitung.
Er bemängelt in dem Beitrag, dass die gegenwärtige Form von Kirche nur für einen Bruchteil der eigenen Mitglieder interessant sei: "95 Prozent der Kirchensteuerzahler finanzieren das Hobby von wenigen, die die Kräfte der Hauptamtlichen absorbieren." Die Bedürfnisse der Massen und ihr Geschmack würden ignoriert. Heidbrink hat auch Anfragen an die theologische Ausrichtung: "Was wird aus einer Kirche, die nicht mehr klar sagen kann, was es bedeutet, Gott als Schöpfer zu haben oder wie genau der Kreuzestod mit unserer Erlösung zusammenhängen soll."

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier.

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Online-Redaktion

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