Anzeige

Nach Ostern ist vor Weihnachten
Christbaumschmuck soll Unesco-Kulturerbe werden

Glasschmuck aus Lauscha und Umgebung vor 1900: Bei der Herstellung der "Formkugel" (Bildmitte) hatte der Glasbläser den erhitzten Rohrteil in eine Gibsoder Biskuitporzellanform geblasen und dann mit einem Abziehbild versehen. Die nitratverspiegelte Kugel ist etwa acht Zentimeter hoch. | Foto: epd-bild / Thomas Lohnes
  • Glasschmuck aus Lauscha und Umgebung vor 1900: Bei der Herstellung der "Formkugel" (Bildmitte) hatte der Glasbläser den erhitzten Rohrteil in eine Gibsoder Biskuitporzellanform geblasen und dann mit einem Abziehbild versehen. Die nitratverspiegelte Kugel ist etwa acht Zentimeter hoch.
  • Foto: epd-bild / Thomas Lohnes
  • hochgeladen von Beatrix Heinrichs

Erfurt (red) - Mit der vierten Ausschreibungsrunde zum Immateriellen Kulturerbe nominiert Thüringen die Kulturform „Der handgefertigte, von der Lampe mundgeblasene gläserne Lauschaer Christbaumschmuck“ für das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Damit folgt Thüringen einer Empfehlung der Landesjury zum Immateriellen Kulturerbe. Eingereicht wurde die Bewerbung vom Lauschaer Heimat- und Geschichtsverein und vom Lauschaer Tourismusstammtisch.
Mit dem Lauschaer Christbaumschmuck liege eine Kulturform von hoher kultur- und sozialgeschichtlicher Bedeutung vor, so Christel Köhle-Hezinger, Vorsitzende der Jury. Hier zeige sich, wie vor rund zweihundert Jahren „aus Armut und Erfindergeist“ eine besondere Handwerkskunst entstanden ist, die von Lauscha aus zum weltweiten Bestseller geworden sei. Zuerst waren es Formen wie Äpfel, Birnen und Nüsse auf der Basis der von der Lampe geblasenen Kugelform. Heute gibt es rund 5000 verschiedene Formen – darunter Engel, Häuser, Fruchtkörbe und Glocken. Bis heute wird das spezifische Können von handwerklichen Familienbetrieben in Lauscha lebendig gehalten.
In den kommenden Monaten werden alle Bundesländer ihre Nominierungen für die Aufnahme ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes einreichen. Eine Entscheidung wird zum Ende dieses Jahres auf der Grundlage der Begutachtung durch ein Expertenkomitee vorliegen. Das Bundesweite Verzeichnis umfasst derzeit 97 Nominierungen. Thüringen ist mit dem Eisenacher Sommergewinn, dem Skatspiel aus Altenburg und der Heiligenstädter Pfingstprozession vertreten. Deutschland ist dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes 2013 beigetreten.

Autor:

Beatrix Heinrichs

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.