Wort zur Woche
Das Leben könnte so schön sein, aber …
Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
Jesaja 60, Vers 2
Wer hat diesen Gedanken nicht schon mal gedacht? Es gibt so viel, was unser Wohlbefinden trübt. Zwar geht es uns in Mittel- und Westeuropa materiell so gut wie noch keiner Generation vorher. Aber es gibt so viele, die davon nicht profitieren. Wir genießen in unserem Teil der Welt zwar Religionsfreiheit und Demokratie. Aber immer weniger Menschen nutzen diese Chance. Der Klimawandel ist schon jetzt überall spürbar. Aber ein Umdenken im eigenen Handeln fällt uns allen sehr schwer. Muss man da als Realist nicht schwarz sehen für unsere Welt und unsere Gesellschaft?
Die Worte des Propheten Jesaja stammen aus einer düsteren Zeit der Enttäuschung und Verunsicherung. Israels Hauptstadt war zum Trümmerhaufen geworden. Nichts ging mehr voran. In dieser Situation ergreift der Prophet das Wort: »Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.« Könnte es einen besseren Kommentar zur aktuellen Weltlage geben, wie wir sie gerade erleben?
Doch das »aber«, das bei Jesaja folgt, ist ein positives: »aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.« Jesaja ist ebenfalls Realist und sieht die Schwierigkeiten und Konflikte seiner Zeit. Aber er richtet seinen Blick auf das Helle, auf die Leuchtkraft Gottes. Seine Worte fordern auf, daraus Kraft zu schöpfen. So wie die 15-jährige Schwedin Greta Thunberg, die auf der Klimakonferenz in Kattowitz die Politiker aufforderte, endlich im Sinne der Zukunft zu handeln oder wie viele namenlose Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Sie, die sich mit offenen Augen und Herzen für unsere Welt und Gesellschaft einsetzen, sind das positive »aber«.
Wir haben viele Wenn und Aber, die uns in unserer Hoffnung einschränken und unseren Mut kleinreden. Das Bibelwort für diese Woche spricht uns zu, dass Gottes »aber« stärker ist. Gott selbst spricht sein »aber« gegen alle Resignation. Ich wünsche Ihnen, dass Sie darauf vertrauen und daraus Kraft schöpfen können für Ihre Aufgaben.
Manja Güldenpfennig, Schulleiterin, Ev. Grundschule, Eisenach
Autor:Online-Redaktion |
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