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Kirchen in Deutschland
Demokratie muss verteidigt werden

Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. | Foto: epd-bild/Peter Jülich
  • Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing.
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Hannover/Bonn (epd) - Die Kirchen in Deutschland haben mit Blick auf das am 23. Mai vor 75 Jahren erlassene Grundgesetz zum Einsatz für eine starke Demokratie aufgerufen. «Vielleicht haben wir unsere freiheitliche Demokratie und ihre Organe über einen zu langen Zeitraum für selbstverständlich und geradezu unerschütterlich gehalten», heißt es in einem Gemeinsamen Wort zur Interkulturellen Woche vom 22. bis 29. September. Die Initiative wird getragen von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie.

In Ihrem Gemeinsamen Wort warnen der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, die amtierende Vorsitzende des Rates der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, vor dem Wiedererstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen in Deutschland wie in vielen anderen Ländern. Angesichts anstehender Wahlen wenden sich die Kirchen zudem gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus und jede Form der Menschenfeindlichkeit.

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes hätten die menschliche Würde allem anderen vorangestellt im Bewusstsein dessen, woher Deutschland kam: «aus der Barbarei der nationalsozialistischen Herrschaft und aus dem verheerenden Krieg mit seinen dramatischen Folgen für Europa und die ganze Welt.» 75 Jahre später gehe es darum, dass man wisse, wohin man nicht zurückkehren dürfe, was man niemals sein wolle: «ein Land, in dem eben diese Würde des Menschen für wertlos erklärt und ignoriert werden soll.

Es sei die Pflicht von Christinnen und Christen, sich auf jede mögliche Weise schützend vor die Menschen zu stellen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihres gesellschaftlichen Engagements von rechtsextremen Gruppen und Parteien bedroht, verunglimpft, angegriffen und verfolgt werden, so die Bischöfe Fehrs und Bätzing sowie Metropolit Augoustinos.

Die bundesweit jährlich stattfindende Interkulturelle Woche findet seit 1975 Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantinnen- und Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. In fast 700 Städten und Gemeinden gibt es den Angaben zufolge rund 5.000 Veranstaltungen. Der nationale »Tag des Flüchtlings", dieses Jahr am 27. September, ist Bestandteil der Interkulturellen Woche.

Autor:

Online-Redaktion

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