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Die Kirchen und Europa
Sie ist vor über 50 Jahren aus einer Einigung hervorgegangen: die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Mit der sogenannten Leuenberger Konkordie haben Lutheraner, Unierte und Reformierte den 444 Jahre andauernden Abendmahlsstreit beendet.
Von Willi Wild
Die Konkordie ist das Gründungsdokument der Kirchengemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa. Auf dieser Basis arbeitet die GEKE, die sich im Sommer zu ihrer Vollversammlung im rumänischen Sibiu trifft. Das europäische Kirchenparlament diskutiert dort Stellungnahmen zu aktuellen theologischen Fragen. Ausgearbeitet wurden die Vorlagen von einem "Thinktank" (engl.: "Denkfabrik").
Die GEKE, der immerhin 94 Kirchen mit insgesamt 50 Millionen Mitgliedern angehören, kennt in unseren Breiten kaum jemand. Das liege zum einen daran, so GEKE-Präsidentin Miriam Rose, dass die in Leuenberg erreichte Abendmahls- und Kirchengemeinschaft eine Selbstverständlichkeit geworden ist. Andererseits seien die Landeskirchen immer noch personell so ausgestattet, dass sie auf die theologische Grundlagenarbeit der GEKE verzichten könnten.
Ganz im Gegensatz zu den kleineren evangelischen Kirchen Europas, die auf diese Zuarbeit angewiesen sind. Angesichts knapper Kassen und schwindender Mitgliederzahlen sollte der Austausch mit den Mitgliedskirchen in den Blick genommen werden. Zum vielbeschworenen europäischen Haus gehören eben auch die evangelischen Kirchen in ihrer unterschiedlichen Prägung.
Verbunden sein sollten wir mit ihnen nicht nur im gemeinsamen Abendmahl und durch die Kirchengemeinschaft, sondern auch im Gebet für ein geeintes, demokratisches Europa.
Interview:
Autor:Online-Redaktion |
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