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Die linke und rechte Hand

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Wenn in diesen Tagen in Erfurt der 103. Deutsche Katholikentag beginnt, dann findet er in der tiefen Diaspora statt. Nur rund 7,5 Prozent der Bevölkerung im Bistum Erfurt gehören der katholischen Kirche an – und ohne das katholisch geprägte Eichsfeld wären es noch viel weniger.

Von Oliver Gierens

Evangelische Christen gibt es mit rund 20 Prozent noch deutlich mehr, aber auch sie sind mittlerweile eine Minderheit. Hier hat sich gezeigt: In der Not rücken die Christen zusammen, helfen sich gegenseitig.

Ohne die Unterstützung der EKM und des Kirchenkreises Erfurt wäre der Katholikentag wohl kaum zu organisieren gewesen. Mehrere Gotteshäuser wie die Prediger- oder Augustinerkirche werden für ein paar Tage katholisch (wenn auch nur gemietet …), auch bei Technik, Sicherheit oder Reinigung gibt es ökumenische Schützenhilfe. Und nicht zu vergessen sind die zahlreichen evangelischen Christen, die ihre Wohnungstüren für die katholischen Gäste aus ganz Deutschland öffnen, indem sie Privatquartiere zur Verfügung stellen. Hinzu kommen gemeinsame Veranstaltungen und Präsentationen, wie der Stand "Ökumene in der Mitte" von EKM, Landeskirche Anhalts sowie den Bistümern Erfurt und Magdeburg.

Wie hoch die finanziellen Aufwendungen für den Katholikentag sind, konnte in der EKM auf Anfrage niemand genau benennen, zumal es keine direkten Zahlungen gegeben habe. Sicherlich: Vieles lässt sich nicht in Euro beziffern, auch fallen manche Kosten beim Kirchenkreis oder den Gemeinden an. Etwas mehr Transparenz würde dennoch guttun. Schließlich ist die Unterstützung des Katholikentages heute zum Glück gelebte ökumenische Selbstverständlichkeit. Wie schon in der Bibel geschrieben: Die linke Hand soll nicht wissen, was die rechte tut.

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