Zum Martinstag
Ein echter Star unter den Heiligen
Als "Star" bezeichnen wir landläufig Menschen, die bekannt und berühmt sind, die regelmäßig Auftritte in den Medien haben.
Von Fabian Brand
Dabei heißt das Wort, das aus der englischen Sprache stammt, nichts anderes als "Stern". Sternchen sind sie – diese Prominenten – nicht, weil sie aus sich selbst leuchten würden, sondern weil sie das Licht der Scheinwerfer und Kameras reflektieren, das auf sie gerichtet ist.
Und so ist so mancher Star in Vergessenheit geraten, als die Lichter plötzlich ausgeschaltet wurden und es keine Möglichkeit zum Strahlen mehr gab. Auch in der Kirche finden sich gewissermaßen Stars: Es sind heilige Frauen und Männer, die uns Vorbilder sind auf unserem eigenen Lebens- und Glaubensweg.
Der heilige Martin von Tours, dessen Festtag die Kirche am 11. November feiert, ist dabei wirklich so etwas wie ein Star. Die Geschichten, die um seine Person erzählt werden, sind auch heute noch vielen Kindern bekannt: Dass er am Stadttor von Amiens mit einem armen Bettler seinen Mantel geteilt habe, heißt es. In vielen Martinsspielen wird dieses Ereignis bis heute lebendig dargestellt. Es beeindruckt, was dieser Mensch getan hat, wie er uneigennützig die Hälfte seines Soldatenmantels hergegeben hat. Viele Menschen verehren deshalb den heiligen Martin, weil er uns ein Beispiel gibt, wie einfach es sein kann, die Botschaft des Evangeliums in dieser Welt konkret werden zu lassen. Es braucht nicht viel dazu – vor allem den Blick für einen Menschen, der in Not ist und Hilfe braucht. Und den Mut, vom hohen Ross herabzusteigen, diesen Menschen in die Augen zu schauen und zu unterstützen, so gut es eben geht. Martin zeigt uns, wie das funktionieren kann. Wie einfach es sein kann, einem Mitmenschen etwas Gutes zu tun.
In vielen Ortschaften schlängeln sich am Festtag des heiligen Martin die Laternenumzüge durch die Straßen und Gassen. Und in einem Lied, das zu diesem Anlass immer wieder gern gesungen wird, heißt es: "Da oben leuchten die Sterne, und unten leuchten wir." Freilich bezieht sich das zuerst auf die Laternen, die Kinder und auch Erwachsene in ihren Händen tragen. Aber es kann auch uns selbst meinen: Denn wir selbst können zu Sternen werden, die in dieser Welt strahlen und sie durch unser Licht ein wenig heller machen.
Das Licht der Nächstenliebe leuchtet dort auf, wo wir einander beistehen, wo wir füreinander da sind und miteinander Sorgen und Leiden teilen. Wenn wir die Not des Nächsten sehen und nicht blind an ihm vorbeigehen, wird die Nacht, die so oft auf unserer Welt liegt, ein wenig heller. Wenn wir das, was wir im Evangelium hören, nicht nur mit den Ohren aufnehmen, sondern im Herzen bedenken, dann können wir selbst Sterne werden, die etwas vom Glanz der Liebe Gottes in dieser unserer Welt widerspiegeln.
Der heilige Martin ist ein Star unter den Heiligen. Er begeistert durch sein Vorbild nicht nur die Kinder, sondern er lädt auch die Erwachsenen ein, anders zu leben und anders zu handeln. Das Leben des heiligen Martin leuchtet bis in unsere Tage. Auch wenn kein Scheinwerfer mehr in dieser Welt brennt – das Licht der Heiligen leuchtet immerfort. Weil sie in Gottes Glanz erstrahlen, weil sie sein Lebenslicht reflektieren, das in Ewigkeit nicht untergeht. Lassen wir uns anstecken vom Licht des heiligen Martin, und werden wir selbst zu Stars, zu Sternen, die Gottes Güte und Menschenfreundlichkeit in dieser Welt hell aufstrahlen lassen!
(kna)
Autor:Online-Redaktion |
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