Neuer Präsident der Diakonie Deutschland
Ein Westfale an der Spitze
Er ist der neue Mann an der Spitze des wichtigsten evangelischen Wohlfahrtsverbands in Deutschland: Pfarrer Rüdiger Schuch ist seit dem Neujahrstag neuer Präsident der Diakonie Deutschland.
Von Benjamin Lassiwe
Er folgt auf Pfarrer Ulrich Lilie, der im Dezember mit einem Gottesdienst in Berlin in den Ruhestand verabschiedet worden war.
Mit ihrem neuen Chef erhält die Diakonie einen Experten, der zuletzt Leiter des Evangelischen Büros Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf war. Als solcher vertrat er die Interessen der rheinischen, der westfälischen und der lippischen Landeskirche bei Landesregierung und Landtag im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW. Zuvor war Schuch Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Perthes-Stiftung in Münster, einem großen westfälischen Träger der Alten- und Behindertenhilfe. Von 2006 bis 2013 stand er als Superintendent an der Spitze des Evangelischen Kirchenkreises Hamm und gehörte in dieser Zeit mehreren diakonischen Aufsichtsgremien an.
„Mit Rüdiger Schuch bekommt die Diakonie einen Präsidenten, der profunde Kenntnisse und Erfahrungen in Diakonie, Kirche und politscher Arbeit mit Leidenschaft für diakonische Anliegen verbindet“, sagte die Aufsichtsratsvorsitzende des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE), die kurhessische Bischöfin Beate Hofmann, anlässlich der Ernennung von Schuch im Februar. „Er wird mit seinen Perspektiven und Kompetenzen auch die Entwicklung des Gesamtwerkes in der Verknüpfung von Diakonie und Entwicklung voranbringen.“
Der Aufsichtsrat des EWDE hatte in seiner Sitzung am 15. Februar 2023 die Berufung von Rüdiger Schuch einstimmig beschlossen. Der Rat der EKD hatte am 24. Februar 2023 der Entscheidung ebenfalls einstimmig zugestimmt. Die Diakonie Deutschland ist ein Teilbereich des EWDE, zu dem darüber hinaus die Diakonie Katastrophenhilfe und das Hilfswerk „Brot für die Welt“ gehören. Vorstandsvorsitzende des Gesamtwerks ist Brot-für-die-Welt-Direktorin Dagmar Pruin.
Schuch übernimmt die Leitung der Diakonie in einer angespannten Zeit: Denn die Haushaltsprobleme der Berliner Ampelkoalition strahlen an vielen Stellen auch in den Sozialbereich aus. Noch im Dezember hatte sein Vorgänger Lilie davor gewarnt, dass das Fehlen eines Bundeshaushalts für Probleme etwa beim Bundesfreiwilligendienst, bei Migrationshilfen und Demokratieprojekten sorgen könnte. Hier wird der neue Diakoniechef wohl gleich im Januar zeigen müssen, was er in Verhandlungen mit dem politischen Berlin erreichen kann.
Autor:Online-Redaktion |
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