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Westfälische Kirche
Einziger Kandidat für Kurschus-Nachfolge zieht zurück

Foto: epd-bild

Steht die evangelische Kirche vor einem neuen Skandal auf höchster Ebene? Wegen „Hinweisen auf mögliche, in der Vergangenheit liegende Verstöße gegen das Gebot, persönliche Grenzen einzuhalten“ hat der westfälische Pfarrer Michael Krause am Montag seine Kandidatur für das Präsesamt der Evangelischen Kirche von Westfalen zurückgezogen.

Von Benjamin Lassiwe

Das Präsesamt ist das wichtigste Amt in der rund 1,94 Millionen Mitglieder zählenden westfälischen Kirche, die ihren Sitz in Bielefeld hat. Es entspricht einerseits dem Amt eines Landesbischofs, andererseits dem eines Synodenpräsidenten in anderen evangelischen Landeskirchen. Bis zum November 2023 hatte es die damalige EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus inne. Nach Vorwürfen zum Umgang mit einem möglichen Missbrauchsfall in Siegen musste sie zurücktreten. Wie die westfälische Landeskirche am Montag mitteilte, habe Krause ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst zur Untersuchung und Klärung des Sachverhaltes beantragt. Das Landeskirchenamt habe mit Blick auf die vorliegenden Hinweise und den Antrag Krauses die Eröffnung des Verfahrens und der damit verbundenen Ermittlungen beschlossen.

Die westfälische Kirche freilich treffen diese Entwicklungen ins Mark. Denn die westfälische Kirche befindet sich in der Haushaltssicherung: Ein erster Haushalt für das Jahr 2024 konnte im vergangenen Jahr wegen eines Defizits von 14,4 Millionen Euro nicht genehmigt werden. Im Mai 2024 beschloss die Landessynode dann einen Nachtragsetat mit einem Defizit von 8,8 Millionen Euro. Der 56jährige Krause, der 2010 eine schwarze Kasse in seinem Kirchenkreis Herford aufgedeckt hatte, galt als Hoffnungsträger, der die Landeskirche in stabiles Fahrwasser bringen sollte.

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Online-Redaktion

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