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Landesbischof Kramer
EKM ist Adressat von Schmähschriften

Erfurt (epd)  - Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist regelmäßig Adressat von Schmähschriften, Beleidigungen und Bedrohungen. Es landeten alle möglichen Zuschriften dieser Art auch auf seinem Schreibtisch, sagte Landesbischof Friedrich Kramer auf dem Jahresempfang der evangelischen Kirchen in Thüringen am Dienstagabend im Erfurter Augustinerkloster. Diese Entwicklung gehe einher mit einem neuen politischen Phänomen, wonach es jetzt politische Kräfte gebe, die die jeweils anderen vernichten wollten.

Es sei in diesen krisenhaften Zeiten umso mehr die Aufgabe der Kirche, niemanden verloren zu geben, sagte Kramer vor rund 250 Gästen. Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Linke) rief zu mehr Respekt im gesellschaftlichen Umgang auf. Sie betrachte mit größter Sorge, wie etwa durch Angriffe auf Wahlkämpfer die Demokratie selbst ins Fadenkreuz gerate. Für die klare Grenzziehung gegen Gewalt und für Mitmenschlichkeit gerade auch in der politischen Auseinandersetzung sei sie der evangelischen Kirche dankbar.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erinnerte in seinem Grußwort an die Chancen und Risiken durch die Umwälzungen in der heutigen Zeit. Die Digitalisierung der Gesellschaft und vor allem Künstliche Intelligenz (KI) verändere die Welt, wie vor 500 Jahren die massenhafte Verbreitung der Predigten Martin Luthers (1483-1546) nach der Erfindung des Buchdrucks die Welt verändert habe. Neben vielem anderen brauche es in dieser heutigen Zeit auch wieder Gottvertrauen, sagte Ramelow.

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Online-Redaktion

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