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Käßmann und Feige zu Dialog mit Moskau
"Es wird Frieden werden müssen"

Foto: epd-bild/Jens Schulze

Freiburg (kna) - Der deutsche katholische Ökumene-Bischof Gerhard Feige sieht derzeit keine Chance auf echte Gespräche mit der russischen Orthodoxie. "Konstruktive Dialoge mit dem Moskauer Patriarchat sind vorerst unmöglich geworden", schreibt der Magdeburger Bischof in einem Beitrag für die Freiburger "Herder Korrespondenz". Er warf der Moskauer Kirche vor, Ukraine-Friedensversuche von Papst Franziskus zu manipulieren. Feige betonte, es müsse neu nachgedacht werden, "unter welchen Voraussetzungen zwischenkirchliche Dialoge überhaupt noch sinnvoll erscheinen und unter welchen Umständen sie nicht zu verantworten sind".

Dagegen sprach sich die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, dafür aus, das Weltökumenetreffen Anfang September in Karlsruhe für Gespräche mit der Moskauer Orthodoxen Kirche zu nutzen. Alle Kontakte nach Russland zu kappen, etwa bei Städtepartnerschaften, Universitätsbeziehungen oder in Kirchengesprächen, sei "schlicht nicht zukunftsweisend", schreibt Käßmann. "Es wird Frieden werden müssen. Und dann ist die Zivilgesellschaft gefordert. Und in christlich geprägten Nationen vor allem auch die Kirche."

Zugleich kritisierte die Theologin die Moskauer Kirche scharf, weil sie den "völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russland auf die Ukraine" nicht verurteile. Statt für Frieden einzutreten, so Käßmann, habe sich Patriarch Kyrill mit Wladimir Putin im Gottesdienst gezeigt, während die russischen "Truppen ein Land in Schutt und Asche bomben, Zivilisten zu Tode foltern und die Getreideversorgung der Welt in Frage stellen".

Autor:

Online-Redaktion

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