Jubiläum: Vor 100 Jahren wurde die Evangelische Frauenarbeit gegründet
Evangelische Frauen in Deutschland
Vom konservativen Kirchenverband zum Engagement für Feminismus und Menschenrechte: Die Evangelische Frauenarbeit wurde 1918 gegründet, um das Frauenwahlrecht zu verhindern. »Das ist Gott sei Dank nicht geglückt«, heißt es dazu heute beim Verband Evangelische Frauen in Deutschland (EFiD), der seinen Sitz in Hannover hat und vor zehn Jahren durch den Zusammenschluss von Frauenarbeit und Frauenhilfe der evangelischen Kirche entstanden ist.
Der heutige Dachverband sei die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft, heißt es: »Als Bundesverband vertreten wir die gemeinsamen Anliegen von Frauen in Kirche, Gesellschaft und Politik und verschaffen den Positionen evangelischer Frauen Gehör.« 39 Organisationen mit rund drei Millionen Mitgliedern gehören dem Verband an, darunter die Frauenvereinigungen der evangelischen Landeskirchen.
Vorsitzende ist die frühere Berliner Diakoniedirektorin Susanne Kahl-Passoth, ihre Stellvertreterin die Vorsitzende der bundesweiten Konferenz Diakonie und Entwicklung, Angelika Weigt-Blätgen aus Westfalen.
Mit der Beteiligung an der Boykott- und Anti-Apartheid-Kampagne »Kauft keine Früchte aus Südafrika« ab 1977 hat die evangelische Frauenarbeit einst in Westdeutschland und West-Berlin eine große Öffentlichkeit erreicht.
Auch heute initiieren und unterstützen die Evangelischen Frauen Kampagnen und Aktionen wie die »Clean Clothes Campaign« gegen Ausbeutung in der Kleidungsproduktion und engagieren sich unter anderem gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution. Der Verband gehört zum Trägerinnenkreis des Fernstudiums Feministische Theologie und kümmert sich auch um den jährlichen Weltgebetstag der Frauen im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Die Evangelischen Frauen arbeiten in Netzwerken mit anderen Frauenverbänden zusammen, darunter dem Deutschen Frauenrat und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Der Verband bezieht Stellung zu ethischen Fragen, gesellschafts- und entwicklungspolitischen Themen und verfasst Stellungnahmen zu Gesetzen und deren Änderungen. Sie haben unter anderem zur Verteidigung des Asylrechts aufgerufen und der AfD eine klare Absage erteilt. (epd)
Autor:Online-Redaktion |
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