Rainer Eppelmann wird 80
Ex-Abrüstungsminister lobt Außenpolitik
Der frühere Pfarrer und letzte Verteidigungs- und Abrüstungsminister der DDR, Rainer Eppelmann (CDU), bewundert Außenministerin Annalena Baerbock und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) für ihre Haltung im Ukraine-Krieg.
Von Markus Geiler
Er könne die Diskussionen um Waffenlieferungen an die Ukraine durchaus verstehen, sagte Eppelmann: „Aber es gibt Situationen, in der das Festhalten an einer Ideologie nicht weiter führt.“
Das sehe man an den beiden grünen Spitzenpolitikern Baerbock und Habeck in der Bundesregierung. „Die haben in den vergangenen Monaten einige heilige Kühe schlachten müssen und haben damit meiner Meinung nach wirklich überzeugt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Eppelmann, der am 12. Februar 80 Jahre alt wird, sagt von sich, er sei immer noch ein Pazifist: „Ich träume immer noch davon, das Schönste wäre, wenn nur noch Polizisten Waffen haben und dann auch nur Tränengas und Knüppel. Aber ich bin inzwischen realistischer, als ich das in DDR-Zeiten gewesen bin.“
Als Ost-Berliner Pfarrer und Bürgerrechtler war Eppelmann in der DDR eine der zentralen Figuren der oppositionellen, kirchlichen Friedensbewegung. 1982 verfasste er mit dem SED-Dissidenten Robert Havemann den „Berliner Appell“ zum „Frieden schaffen ohne Waffen“, der beiden viel Ärger mit der Staatsmacht einbrachte.
Nach der ersten freien Wahl zur DDR-Volkskammer im März 1990 im Kabinett von CDU-Ministerpräsident Lothar de Maizière wurde Eppelmann Abrüstungs- und Verteidigungsminister. Als Pfarrer habe er die Aufgabe gehabt, sich um diejenigen zu kümmern, bei denen etwas zusammengebrochen war.
(epd)
Autor:Online-Redaktion |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.