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Gemeinsam Wege finden
Von Willi Wild
Das war der Satz der Digital-Synode: "Schalten Sie bitte das Mikrofon an, danke!" Und man möchte es dem Landeskirchenrat zurufen. Unter dem vorletzten Punkt "Weitere Informationen" des 48-seitigen Berichts aus dem Landeskirchenamt steht der Unterpunkt "Veränderungen der Dezernatsstruktur". Darin heißt es, dass das Landeskirchenamt mit Zustimmung des Landeskirchenrats beschlossen habe, die Leitung des Dezernats Bildung nicht mehr neu zu besetzen, stattdessen das Sachgebiet dem Dezernat Gemeinde zuzuordnen.
Zurecht beklagte der Synodale Steffen Herbst, dass damit – wieder einmal – eine Entscheidung an der Synode vorbei getroffen worden sei. Die Dezernenten würden von der Synode gewählt, so Herbst, deshalb könne es keine alleinige Entscheidung des Landeskirchenrats sein, die Dezernatsstruktur einschneidend zu verändern.
Dem Dissens zwischen Landeskirchenrat und Synode räumte schon Landesbischöfin Ilse Junkermann bei ihrem letzten Bericht in der Frühjahrssynode 2019 breiten Raum ein. Sie stellte darin deutlichen Gesprächsbedarf fest und empfahl, das Zusammenwirken der Leitungsorgane in einer der nächsten Tagungen zu thematisieren. Die Synode bat daraufhin in einem Beschluss den neuen Landesbischof, konkrete Verbesserungsvorschläge im Blick auf die wechselseitige Kommunikation vorzulegen.
Die Verärgerung aus den Reihen der ehrenamtlichen Kirchenleitung ist verständlich. Nicht zuletzt bedeutet Synode, gemeinsam einen Weg finden. "Die Landessynode trifft grundsätzliche Entscheidungen für Zeugnis und Dienst" und nickt sie nicht ab. Dass es durchaus anders gehen kann, zeigt das Vorgehen bei der Neuordnung des regionalbischöflichen Dienstes.
Autor:Online-Redaktion |
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