Vor 35 Jahren
"Höhepunkt" der Friedlichen Revolution

Mehrere Tausend Säcke verborgene Information über die DDR bewahrt die Stasi-Unterlagen-Behörde in Berlin und Magdeburg auf. In großen Papiertüten ist das gesammelt, was Stasi-Mitarbeiter 1989 schnell vernichten wollten. Als der politische Umbruch unübersehbar war, zerrissen sie Akten, schredderten, machten Papiermehl daraus. Für Menschen ist das Stasi-Puzzle eine Jahrhundertaufgabe. In jedem Sack befinden sich rund 4.000 Blatt - geviertelt, geachtelt oder in noch viel kleineren Teilen.  | Foto: epd-bild / Rolf Zöllner
  • Mehrere Tausend Säcke verborgene Information über die DDR bewahrt die Stasi-Unterlagen-Behörde in Berlin und Magdeburg auf. In großen Papiertüten ist das gesammelt, was Stasi-Mitarbeiter 1989 schnell vernichten wollten. Als der politische Umbruch unübersehbar war, zerrissen sie Akten, schredderten, machten Papiermehl daraus. Für Menschen ist das Stasi-Puzzle eine Jahrhundertaufgabe. In jedem Sack befinden sich rund 4.000 Blatt - geviertelt, geachtelt oder in noch viel kleineren Teilen.
  • Foto: epd-bild / Rolf Zöllner
  • hochgeladen von Online-Redaktion

Berlin (KNA) Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, stuft die Besetzung der Stasi-Zentrale vor 35 Jahren als "Höhepunkt" der friedlichen Revolution ein. "Die Akten sind wichtige Quellen für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ohne die mutigen Bürgerinnen und Bürger, die die Akten vor der Vernichtung bewahrten, wären viele Verbrechen der Stasi nie ans Licht gekommen", teilte Ebert am Montag mit.

Zudem hätte die zentrale Grundlage gefehlt, um die Verfolgten der kommunistischen Diktatur zu rehabilitieren, so der Beauftragte weiter. Im Dezember 1989 hatten Oppositionelle in zahlreichen Städten der DDR die Bezirks- und Kreisdienststellen der Stasi besetzt. Das Ministerium für Staatssicherheit in Ost-Berlin arbeitete zu dieser Zeit unbehelligt weiter. Nur der Name hatte sich in "Amt für Nationale Sicherheit" geändert. Die Oppositionsbewegung "Neues Forum" rief daher für den 15. Januar 1990 zur Demonstration vor dem Stasi-Gelände auf. Tausende Frauen und Männer folgten dem Aufruf.

Die Tore öffneten sich

Unter bis heute ungeklärten Umständen öffneten sich die Tore zum Stasi-Gelände, die Menschen strömten auf das Areal. Wie an anderen Orten bildete sich ein Bürgerkomitee, das die Auflösung der Stasi betreiben und die Vernichtung von Akten verhindern sollte. Mit dem Sturm auf die Berliner Stasi-Zentrale verlor die SED endgültig ihre wichtigste innenpolitische Machtstütze. Die Vernichtung der Beweise für Überwachung, Unterdrückung und Repression kam weitgehend zum Erliegen. Die ehemalige Stasi-Zentrale ist heute als Campus für Demokratie ein Ort für die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur, mit Opposition und Widerstand gegen das Regime und mit Freiheit und Menschenrechten heute.

Autor:

Online-Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

36 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.