Mit Talar und Beffchen Gebete gesammelt
Kirche auf dem Markt
Auf Anregung der Gothaer Vikarin Lydia Fellmann trafen sich die Pfarrerinnen Anette Denner, Angela Fuhrmann, Anette Uhle und Superintendent Friedemann Witting am 22. Dezember auf dem Gothaer Marktplatz im Talar und mit Beffchen. Mit dabei hatten die Geistlichen neben einem „Briefkasten Gottes“ Transparente mit der Frage: „Wofür sollen wir beten?“.
Von Willi Wild
Die Reaktionen waren ganz unterschiedlich, schildert Witting, aber überwiegend positiv. Viele waren überrascht und wollten wissen, was es mit der Aktion auf sich habe. Witting erklärte, dass man unmittelbar vor dem Christfest mit Menschen ins Gespräch kommen und Kirche sichtbar machen wollte. Gebetsanliegen konnten formuliert und in "Gottes Briefkasten" geworfen werden. Vikarin Fellmann hat die Gebetskärtchen dann am ersten Weihnachtstag im Gottesdienst zur Krippe gebracht.
In den Anliegen, so Vikarin Fellmann, ging es oft um die Bitte um Frieden im Großen wie im Kleinen. Oder um die Sehnsucht nach dem Ende der Pandemie. Die Gebete waren durchaus konträr. Da wurde zum einen der Wunsch formuliert, dass die Impfpflicht verhindert werde, oder aber, dass die Impfbereitschaft zunehmen möge. Daneben ging es um „Menschlichkeit – auch in der Kirche“ über die Frage „Wo fängt Nächstenliebe an, und wo hört sie auf?“ bis hin zur Klage „Ich sehne mich nach Gerechtigkeit, aber ich bin so enttäuscht über die Zeit. Gott, wo bist du?“
Superintendent Witting berichtete im Gespräch mit der Kirchenzeitung von vielen, teils seelsorgerlichen Gesprächen. „Hier hört man die Geschichten aus dem Leben. Da erfahre ich, was die Menschen bewegt, und worüber ich im Gottesdienst predigen und wofür ich beten kann.“ Die zweistündige Exkursion der Seelsorger endete vor dem Standesamt. „Wir konnten einem gerade getrauten Paar noch einen fröhlichen Segenswunsch mit auf den Weg geben, während es im Reis-Regen stand“, freut sich Witting. Nach der ereignisreichen Premiere soll es im neuen Jahr möglichst bald eine Fortsetzung, dann in einem anderen Stadtteil, geben. Erfahrung „Wir konnten einem gerade getrauten Paar noch einen fröhlichen Segenswunsch mit auf den Weg geben“
Autor:Online-Redaktion |
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