Frieden
Kirchentag dementiert Ablehnung einer Veranstaltung mit Käßmann
Fulda (epd) - Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat nach eigenen Angaben keine Veranstaltung mit Margot Käßmann abgelehnt. Für einen Programmpunkt mit der ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sei nie eine Bewerbung eingegangen, sagte die Sprecherin des Kirchentags, Milena Vanini, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es gebe keine inhaltlichen Gründe dafür, Käßmann nicht auftreten zu lassen, sagte die Sprecherin: «Wir haben Frau Käßmann gerne dabei.» Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag soll vom 7. bis zum 11. Juni 2023 in Nürnberg stattfinden.
Käßmann hatte am Donnerstag der in Berlin erscheinenden Monatszeitschrift «Zeitzeichen» gesagt, der Kirchentag habe eine Konzertlesung mit ihr und dem Liedermacher Konstantin Wecker abgelehnt, bei der beide aus einem gemeinsamen Buch pazifistische Texte lesen wollten. Käßmann hatte angegeben, nichts zu den Gründen für die Ablehnung sagen zu können, und an den Kirchentag verwiesen.
Die Sprecherin des Kirchentags, Milena Vanini, sagte dem epd, es habe zwar Vorüberlegungen für die Lesung seitens des Vereins «Nürnberger Evangelisches Forum für den Frieden» als möglichen Anmelder gegeben. Letztlich habe sich der Verein aber nicht offiziell beworben. Käßmann werde auf einem der Hauptpodien zum Thema Friedensethik diskutieren und beim Politischen Nachtgebet teilnehmen.
Käßmann steht in der Kritik als eine der Erstunterzeichnerinnen des «Manifests für den Frieden» der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und der Publizistin Alice Schwarzer. Das Manifest unterscheide nicht zwischen Angreifer und Opfer, und fordere letztlich eine Unterwerfung der Ukraine unter die russische Aggression, sagen Gegner des Schreibens. Von einer Demonstration am kommenden Samstag, zu der unter anderen Wagenknecht aufgerufen hatte und an der erwartbar auch Menschen vom rechten Rand teilnehmen werden, hatte sich Käßmann allerdings distanziert. Es brauche Abstand zu menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Positionen, hatte sie begründet.
Autor:Katja Schmidtke |
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