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Erster Gemeindekirchenverein
Landeskirche interessiert uns nicht mehr

Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Lennewitz im Landkreis Prignitz haben einen Verein gegründet, um die Selbständigkeit ihrer Gemeinde zu erhalten. Der Gemeindekirchenverein ist der erste seiner Art in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg schlesische Oberlausitz (EKBO).

Die Synode der EKBO hatte im November 2021 beschlossen, dass sich Gemeinden mit weniger als 300 Mitgliedern zu größeren Verbünden zusammenschließen. Betroffen sind über 600 der 1120 Kirchengemeinden. Ende März 2022 hatten 38 kleine Kirchengemeinden einen Antrag gegen die geplanten Gemeindefusionen gestellt. Dieser wurde jedoch von der Synode mehrheitlich abgelehnt.

Hierauf empfahl die Initiative "Kirche im Dorf lassen" kleinen Kirchengemeinden die Gründung von Gemeindekirchenvereinen. Vorsitzender des ersten Gemeindekirchenvereins ist der Maurer Andreas Haufe. Der 60-Jährige erklärte: „Die meisten Mitglieder unserer Kirchengemeinde sind Mitglied im Verein geworden, einige wenige überlegen noch – damit sehen wir uns als legitimer Nachfolger der Kirchengemeinde Lennewitz, die bis 2025 von der Landeskirche zwangsweiseabgewickelt wird.“ Als gemeinnütziger Verein sei man gut aufgestellt, um auch weiterhin selbständig christliches Leben in der Ortschaft zu organisieren. Man wolle nicht an der von der Landeskirche vorgeschriebenen Bildung großer Zentralkirchengemeinden mitwirken.

Man rufe nicht zum Kirchenaustritt auf, aber: „Die Landeskirche interessiert uns schlicht nicht mehr. In unserer Vereinssatzung beziehen wir uns auf das evangelisch-lutherische Bekenntnis, aber als Institution brauchen wir sie nicht mehr.“ Wenn die Pfarrstelle gestrichen werde, wolle der Verein sich selber um regelmäßige Gottesdienste kümmern. Die Bauerhaltung soll über Spenden finanziert werden.

(idea)

Autor:

Online-Redaktion

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