LWB
Lutheraner in Auschwitz: Gegenüber Leid nicht gleichgültig bleiben
Krakau/Oswiecim (epd) - In dem früheren NS-Vernichtungslager Auschwitz haben am Freitag Delegierte des Lutherischen Weltbundes (LWB) der mehr als eine Million Ermordeten gedacht. LWB-Präsident Panti Filibus Musa und Generalsekretärin Anne Burghardt legten an einer Mauer, vor der etliche Juden und andere Opfer des deutschen Nazi-Regimes erschossen worden waren, einen Kranz nieder.
Die Generalsekretärin und der Präsident sprachen in dem früheren Lager ein Gebet und betonten, «dass wir nicht gleichgültig bleiben». Das Grauen und der Massenmord von Auschwitz dürften sich nie wiederholen. Der Lutherische Weltbund hält noch bis Dienstag seine 13. Vollversammlung in Krakau in Polen ab.
Der Bischof der lutherischen Diözese Krakau, Adrian Korczago, sagte, Auschwitz sei ein «universelles Symbol» für die Grausamkeiten, die Menschen auf der ganzen Welt noch heute angetan würden. Doch es bleibe die Hoffnung, dass Gott den Menschen ein neues Herz gebe.
Am Samstagnachmittag wollen die rund 360 Delegierten einen neuen Präsidenten wählen. Bisher einziger Kandidat ist der dänische Bischof Henrik Stubkjær. Der LWB umfasst 150 Mitgliedskirchen mit 77 Millionen Gläubigen. Aktueller LWB-Präsident ist Erzbischof Panti Filibus Musa. Der Nigerianer wurde auf der zwölften Vollversammlung 2017 in Namibia gewählt. Die Vollversammlung wählt den Präsidenten oder die Präsidentin für die Zeit bis zur nächsten Vollversammlung, die alle sechs bis sieben Jahre stattfindet.
Auf dem Programm der Vollversammlung stehen auch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, globale Gerechtigkeitsfragen, etwa mit Blick auf den Klimawandel, Armut und Hunger sowie die Rechte von Frauen und Kindern. Das Thema der Vollversammlung lautet «Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung.» Gastgeberin ist die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen.
Autor:Katja Schmidtke |
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