Syrien
Menschen leiden wie nie zuvor
Köln (epd) – Nach zehn Jahren Krieg geht es den Menschen in Syrien nach Einschätzung von Welthungerhilfe-Koordinator Konstantin Witschel so schlecht wie noch nie in dieser Zeit. Syrien leide unter einer schlimmen Hungerkrise. Mehr als zwölf Millionen Menschen, fast 60 Prozent der Bevölkerung, hätten nicht genügend zu essen. Eltern verzichteten zugunsten ihrer Kinder auf Mahlzeiten, sagte der Syrien-Koordinator der Welthungerhilfe. «Portionsgrößen werden reduziert. Sie verschulden sich und es kommt auch mittlerweile wieder vermehrt zu Kinderarbeit, zu Zwangs- und Frühverheiratung», erklärte Witschel. «Die humanitäre Lage, wie sie sich in Syrien heute darstellt, ist so schlecht, wie sie bislang eigentlich noch nie war.»
Denn auch wenn sie «seit Jahren ja schon katastrophal» gewesen sei, so habe sie sich im vergangenen Jahr noch mal massiv verschärft. Vor allem im Nahrungsmittelbereich sei das zu beobachten. Zum Anwachsen der Not beigetragen habe die 2019 begonnene massive Offensive der syrischen Regierung. Dabei seien eine Million Menschen innerhalb des Landes vertrieben worden. Auch die Corona-Pandemie und starke Währungsschwankungen, die die Lebensmittelpreise nach oben getrieben hätten, und der Winter verschlechterten die humanitäre Lage.
Autor:Mirjam Petermann |
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