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Kirchen
Namhafte Katholiken fordern Distanz der Kirche zur AfD

Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing | Foto: epd-bild /Tim Wegner
  • Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing
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Immer mehr führende Katholiken sprechen sich für eine klare Abgrenzung der katholischen Kirche gegenüber der AfD aus. Es gebe keinerlei legitimierbare Verbindung zwischen Christsein und rechter Ideologie, so etwa ZdK-Generalsekretär Marc Frings.

Berlin/Freiburg i. Br. (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hält eine Mitgliedschaft in der AfD für unvereinbar mit einem kirchlichen Amt. Aus seiner Sicht sei es «problematisch, sich in der AfD zu engagieren und eine Aufgabe in der Kirche» auszuüben, sagte Bätzing der «Bild»-Zeitung (Montag). Das passe «alleine schon vom christlichen Menschenbild nicht zusammen». So werde die Kirche unglaubwürdig.

«Menschen müssen gegen die AfD aufstehen», erklärte Bätzing vor dem Auftakt der Herbstvollversammlung der katholischen Bischöfe am Montag in Wiesbaden. Er forderte «ein Zeichen für ein demokratisches, europäisches und weltoffenes Deutschland».

Auch der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, sprach sich für eine klare Abgrenzung der katholischen Kirche zur AfD aus. Zuvor hatte ZdK-Präsidentin Irme
Stetter- Karp unlängst auf eine aus ihrer Sicht Unvereinbarkeit von AfD-Mitgliedschaft und katholischem Ehrenamt hingewiesen.

Der Limburger Bischof Bätzing fügte hinzu: «Menschenverachtende oder demokratiefeindliche Positionen muss die Kirche schlichtweg immer als inakzeptabel und nicht tolerabel brandmarken.» Aufgrund des wachsenden Zuspruchs für die AfD sieht Bätzing Deutschland «in einer kritischen Lage». Die AfD sei «keine Alternative für Deutschland, die wollen ein alternatives Deutschland». Ziel der Partei sei «ein fremdenfeindliches und antieuropäisches Land».

ZdK-Generalsekretär Frings erklärte: «Kirchliche Akteurinnen und Akteure können gar nicht anders, als eine deutliche Distanz zu markieren.» Es gebe keinerlei legitimierbare Verbindung zwischen Christsein und rechter Ideologie, schreibt Frings in einem Gastbeitrag für die «Herder-Korrespondenz» (Oktober-Ausgabe): «Wir können nicht von einem parteidemokratischen Normalfall sprechen.»

Frings: «Die katholische Kirche trägt besondere Verantwortung: Mit ihrer stark ausgeprägten Hierarchie und dem Anspruch, letztverbindliche Antworten auf komplexe Fragen zu bieten, muss sie sich des Verdachts erwehren, in einer wie auch immer gearteten Nähe zum geschlossenen Weltbild der AfD zu stehen.» Dabei befinde sie sich in einer massiven Vertrauenskrise und werde zur leichten Beute von vermeintlich aufrechten Christen, die ihr zu «alter Stärke» verhelfen wollten.

Bei der vergangenen Bundestagswahl stimmten laut Frings nur acht Prozent der Katholiken für die AfD - «deutlich weniger als im Bundesschnitt». Die alternativlose Distanzierung von der AfD werde vom kirchlichen Arbeitsrecht gestützt, so Frings weiter: «Der Dienstgeber sorgt dafür, dass Positionen, die dem christlichen Menschenbild widersprechen, keinen Platz in kirchlichen Einrichtungen haben», heißt es in Artikel 4 der Grundordnung, die für das Haupt und Ehrenamt gilt.

Autor:

Katja Schmidtke

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