Kirchenmitgliedschaft
Neue Modelle empfohlen
Angesichts beschleunigt sinkender Kirchenmitgliederzahlen hat sich der Theologe Axel Denecke für neue Formen der Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche ausgesprochen. Als neue Formen schlug der 83-Jährige die Gemeindemitgliedschaft und eine Mitgliedschaft auf Probe vor.
Die Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für 2021 zeigten, dass die Mitgliedschaft in der bisherigen Form für viele Menschen nicht attraktiv sei, sagte er. Der Statistik zufolge standen den rund 115 000 Taufen sowie 18 000 Aufnahmen etwa 280 000 Austritte gegenüber – ein neuer Höchststand.
«Viele Menschen möchten christlich leben und Gemeinde-Anbindung haben», betonte Denecke. «Mit der großen Institution können sie sich aber oft nicht identifizieren.» Für sie müsse die Kirche die Möglichkeit schaffen, zur Gemeinde zu gehören, ohne damit Mitglieder der übergeordneten Landeskirche zu werden. Zwar werde das ohne einen finanziellen Beitrag für die Gemeinde nicht funktionieren. «Ein solcher Beitrag wird sich aber für viele besser anfühlen als der anonyme Kirchensteuereinzug», ist er überzeugt.
Denecke plädiert für eine «Mitgliedschaft auf Probe», eine zunächst auf drei Jahre begrenzte, aber verlängerbare Mitgliedschaft, welche die Taufe nicht voraussetze. Derzeit schrecke die Kirche viele Eintrittswillige ab, da sie von ihnen verlange, sich taufen zu lassen und ein Bekenntnis abzulegen. Damit setze die Kirche die Schwelle für Menschen, die mit Kirche nicht aufgewachsen sind, viel zu hoch.
(epd)
Autor:Online-Redaktion |
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