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100 Jahre Haus Hainstein
Neue Pläne im Jubiläumsjahr

Die Wartburg im Blick: (v.l.) Maximilian Conrad von Auenmüller, Geschäftsführer Haus Hainstein; Oberkirchenrat Stefan Große, EKM-Finanzdezernent; Kirchenrat i.R. Klaus Welk, früherer Geschäftsführer; Superintendent Ralf-Peter Fuchs, Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen | Foto: Willi Wild
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  • Die Wartburg im Blick: (v.l.) Maximilian Conrad von Auenmüller, Geschäftsführer Haus Hainstein; Oberkirchenrat Stefan Große, EKM-Finanzdezernent; Kirchenrat i.R. Klaus Welk, früherer Geschäftsführer; Superintendent Ralf-Peter Fuchs, Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen
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Die evangelische Kirche feiert das 100. Jubiläum der Übernahme von Haus Hainstein in Eisenach Ende Oktober mit einer Festwoche. Nach wechselvoller Nutzungsgeschichte dient die Immobilie heute als Hotel und steht vor einer Neuausrichtung.

Von Matthias Thüsing 

Nach 100 Jahren in kirchlichem Eigentum steht das Haus Hainstein in Eisenach vor einer inhaltlichen wie gesellschaftsrechtlichen Neuausrichtung. Die Überlegungen reichten bis hin zum Aufbau eines Zentrums für ökumenische Begegnungen gemeinsam mit der katholischen Kirche, sagte der Superintendent des Kirchenkreises Eisenach, Ralf-Peter Fuchs, am 10. Oktober vor Ort. Dabei könne die nahegelegene Wartburg als Wirkungsstelle von Martin Luther (1483-1546) und der Heiligen Elisabeth (1207-1231) als verbindendes Element dienen.

Laut dem Finanzdezernenten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Oberkirchenrat Stefan Große, hatten verschiedene evangelische Kirchen die damalige Kuranstalt im November 1924 für 100.000 Goldmark erworben. Dabei hätten schon damals Wartburg wie katholische Kirche eine bedeutende Rolle gespielt.

An dem Haus seien damals katholische Kreise interessiert gewesen, die die Wartburg als Ort der Elisabeth-Verehrung stärker im gesellschaftlichen Bewusstsein verankern wollten. Dank des persönlichen Einsatzes des schwedischen Erzbischofs Nathan Söderblom (1866-1931) hätten evangelische Kirchen in Deutschland und Schweden die Immobilie gekauft und die Wartburg habe bis heute vor allem als Lutherburg vermarktet werden können.

Das 100. Jubiläum feiert die evangelische Kirche mit einer Festwoche zwischen dem 27. und 31. Oktober. Insgesamt werden mehr als hundert Gäste aus Deutschland und Schweden erwartet. Den Auftakt der Festwoche bildet dabei ein Festgottesdienst mit Landesbischof Friedrich Kramer. Weiter seien Vorträge sowie ein Konzert mit einem Chor aus Schweden im Rahmen des Eisenacher Bachfestes geplant.

Seit 1924 hat Haus Hainstein laut Finanzdezernent Große die kirchliche Zeitgeschichte weit über Eisenach und Thüringen hinaus geprägt. Nach dem Erwerb habe die 1890 erbaute Immobilie zunächst als Jugendhochschule gedient. Bis zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten seien hier junge Männer zum gemeinsamen Studieren, Arbeiten und Leben nach schwedischem Vorbild zusammengekommen. In den 1930er Jahren habe die Stadt Eisenach das Haus dann beschlagnahmt und 1945 zurückgegeben.

Nach 1945 habe die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen das Haus treuhänderisch verwaltet. Die Immobilie sei unter anderem als Kirchenmusikschule und Katechetenseminar genutzt worden.

Die schwedische Kirche sei ebenso wie die EKM bis heute Gesellschafter des inzwischen als Hotel geführten Hauses. Derzeit öffne sich der Eigentümerkreis aus 20 Gesellschaftern. Neben Landeskirchen sollen etwa auch Kirchenkreise Anteile an dem Haus erwerben können. Manche Landeskirchen in Deutschland hätten ihr Verkaufsinteresse bekundet. Ihnen sei der Hainstein räumlich oder aus anderen Gründen zu weit entfernt, sagte Große. Gerade kirchliche Einrichtungen und Organisationen in der Region könnten Haus Hainstein wieder stärker als bislang als Tagungsstätte nutzen.
(epd)

Die Wartburg im Blick: (v.l.) Maximilian Conrad von Auenmüller, Geschäftsführer Haus Hainstein; Oberkirchenrat Stefan Große, EKM-Finanzdezernent; Kirchenrat i.R. Klaus Welk, früherer Geschäftsführer; Superintendent Ralf-Peter Fuchs, Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen | Foto: Willi Wild
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