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Kirchentag stellt Kampagne vor
Offen für alle?

Mundpropaganda: «Aus dem Mund kommen Wörter – und Wörter verbinden oder trennen uns. Kriege werden durch Wörter entfacht, aber der Frieden eben auch», kommentiert Kristin Jahn die Kampagne. (v. l.) Susanne Blasberg-Bense (Grüne), Bildungsdezernentin der Stadt Hannover, Kristin Jahn und Anja Siegesmund | Foto: Foto: epd-bild/Nancy Heusel
  • Mundpropaganda: «Aus dem Mund kommen Wörter – und Wörter verbinden oder trennen uns. Kriege werden durch Wörter entfacht, aber der Frieden eben auch», kommentiert Kristin Jahn die Kampagne. (v. l.) Susanne Blasberg-Bense (Grüne), Bildungsdezernentin der Stadt Hannover, Kristin Jahn und Anja Siegesmund
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Das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages hat die Kampagne für den Kirchentag in Hannover am 23. April vorgestellt. Das Logo der Kampagne zeigt einen offenen Mund, aus dem die Kirchentagslosung „mutig, stark, beherzt“ (angelehnt an 1. Korinther 16,13-14) kommt.

Von Nils Sandrisser

Die Kampagne und die Losung sollten „eine Einladung zum Mitmachen und zum Einmischen“ sein, sagte die Kirchentagspräsidentin und frühere thüringische Umweltministerin Anja Siegesmund (Bündnis 90/Die Grünen). Die Losung passe in die Zeit wie keine andere. „Wir gehen den Krisen und Konflikten unserer Zeit nicht zaudernd aus dem Weg, sondern ringen gemeinsam um die besten Lösungen“, so die Ex-Politikerin.
Die Generalsekretärin des Kirchentages, Kristin Jahn, erklärte, der Kirchentag sei ein Diskursraum. Dadurch trage er zu Mündigkeit und Engagement in der Gesellschaft bei. Der Mund sei das Werkzeug des Friedens, aber auch der Spaltung: «Aus dem Mund kommen Wörter – und Wörter verbinden oder trennen uns. Kriege werden durch Wörter entfacht, aber der Frieden eben auch.» Das Markenzeichen des Kirchentages sei es, als Diskursplattform Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen an einem Tisch zusammenzubringen. Es gelte, das konstruktive Gespräch zu suchen, «auch dann, wenn es schwierig wird», betonte die frühere Superintendentin im Kirchenkreis Altenburg in Ostthüringen.
Nach einem Grundsatzbeschluss solle Personen, die rassistische Positionen vertreten oder Hass und Hetze verbreiten, beim Kirchentag in Hannover kein Podium gegeben werden, sagte Jahn weiter. Das betreffe etwa Vertreter der AfD. Dennoch seien alle willkommen, getreu dem Motto «Wir sind offen für alle, aber nicht für alles», betonte die Theologin. Ohnedies solle es beim Kirchentag darum gehen, den «Mehrwert» der Kirche als Diskursraum herauszustellen: «Wir gehen davon aus, dass wir noch einen über uns haben, als Richter und Retter. Das enthebt uns davon, über Menschen das letzte Wort zu sagen.»
Der Kirchentag wurde 1949 in Hannover als christliche Laienbewegung gegründet und kehrt vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 in seine Geburtsstadt zurück. Das vorgestellte Motiv schmückt ab sofort Werbematerial, Publikationen und Produkte des Kirchentages. Die Verantwortlichen rechnen mit mehr als 100 000 Teilnehmern. Geplant sind rund 1500 Veranstaltungen. Für die Unterbringung der Gäste würden etwa 70 Schulen benötigt, hieß es. Um besonders Jüngere anzusprechen, sollen vergünstigte Tickets für Menschen in Ausbildung angeboten werden. Zudem verhandele man derzeit mit Firmen aus der Region über Ticket-Vergünstigungen für Beschäftigte und über mögliche Bildungsfreistellungen oder Bildungsurlaub.
Der Kirchentag wird alle zwei Jahre in einer anderen deutschen Großstadt ausgerichtet und war bereits viermal in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu Gast. Beim Kirchentag 2005 in Hannover waren beim Eröffnungsabend in der Innenstadt rund 400 000 Besucher zusammengekommen. Beim Kirchentag 2023 in Nürnberg wurden rund 70 000 Dauerteilnehmer gezählt.
Die Kampagne für den Kirchentag 2025 wurde von der Agentur Kochstrasse gestaltet. Deren Geschäftsführerin Gesa Lischka erklärte, bei der Gestaltung seien Neuromarketing-Strategien zur Anwendung gekommen, um einen „bleibenden Eindruck in der heutigen Kommunikationslandschaft“ zu erzielen. (epd/idea)

Autor:

Online-Redaktion

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