Ramelow verteidigt Bitte um Gottesdienstverzicht
Ostern: Keine Präsenzgottesdienste
Erfurt (epd) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat "jedem, der das will" eine Corona-Impfung bis zum Sommer versprochen. Dabei sollte auch das russische Vakzin Sputnik V in Thüringen und Deutschland eingesetzt werden, sagte er am Dienstag in Erfurt. Er rief die Menschen dringend auf, die Einschränkungen der Pandemie zu befolgen: "Es geht um den Schutz von Leib und Leben nach wie vor."
Entscheidend sei jetzt, dass weniger Menschen das Virus weitergeben. "Wir müssen Ruhe reinbringen", erklärte der Ministerpräsident. Thüringen weist seit Wochen die höchsten Inzidenzwerte in Deutschland auf. Der Sieben-Tage-Wert lag am Dienstag bei 204,7 (bundesweites Mittel: 108,1).
Ramelow verteidigte die Bitte der Ministerpräsidentenkonferenz und der Kanzlerin vom Vortag, die Gläubigen um den Verzicht auf Präsenzveranstaltungen zu Ostern und zum Pessachfest zu bitten. Er zweifele nicht an den Hygienekonzepten der Gemeinden, aber jede Form von Bewegung müsse eingeschränkt werden. Ein offizielles Verbot werde es allerdings nicht geben. Der Linken-Politiker kündigte Gespräche mit den Leitungen der beiden christlichen Kirchen und der Jüdischen Landesgemeinde an.
Nach dem verschärften Lockdown über die Ostertage kündigte Ramelow einen Paradigmenwechsel an. Dabei stehe "TINA" für flächendeckende Tests, Impfungen, elektronische Kontaktnachverfolgung sowie der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Die Landesregierung werde auf dieser Basis über Tests für Öffnungen als "anderer Form der Beweglichkeit", wie sie etwa von der Stadt Weimar vorbereitet würden, beraten.
Autor:Willi Wild |
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