Kalenderblatt
Pfingsten und Schawuot
Warum Christen und Juden selten gleichzeitig feiern
In diesem Jahr liegen das christliche Pfingstfest und das jüdische Erntefest Schawuot (Wochenfest) parallel. Das christliche Pfingstereignis fand nach der biblischen Überlieferung in der Apostelgeschichte am jüdischen Fest Schawot statt.
Dieses Fest feiert die Offenbarung der Tora an das Volk Israel und gehört zu den Hauptfesten des Judentums. Es erinnert auch an den Empfang der Zehn Gebote am Berg Sinai. Das Wochenfest wird 50 Tage, also sieben Wochen plus einen Tag nach dem Pessachfest gefeiert. Bereits aus dieser Tradition stammt der griechische Name Pentekoste (fünfzig), aus dem der deutsche Begriff »Pfingsten« hervorgegangen ist.
Jahrhunderte nach dem spektakulären Ereignis, als Gott auf den Sinai hinunter kam mit Feuer, Rauch und Hörnerschall, um seinem Volk zu begegnen, waren an Schawuot etwa 120 Personen in Jerusalem beisammen, da »geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher und erfüllte das ganze Haus, wo sie sassen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und er setzte sich sich auf jeden Einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt …« (Apg. 2,1-4)
In diesem Jahr fallen beide Feste in dieselbe Zeit. Das ist ungewöhnlich, da sich der jüdische Festkalender, im Unterschied zum christlichen, am Umlauf des Mondes und nicht der Sonne orientiert. Weil zwölf Mondmonate durchschnittlich nur 354,37 Tagen entsprechen, ein Sonnenjahr aber durchschnittlich 365,24 Tage dauert, muss der jüdische Kalender regelmäßig Schaltmonate einfügen. So fallen die Jahreszeiten und die ihnen zugeordneten Monate nicht auseinander.
Auch wenn die Wurzeln des Osterfests im Pessachfest liegen, feiern Christen und Juden deshalb selten gleichzeitig. Da in diesem Jahr bereits »Pessach«, also die Erinnerung an den Auszug aus der ägyptischen Sklaverei und »Ostern«, das Fest der Auferstehung Christi zusammengefallen sind, trifft das nun auch auf »Schawuot« und »Pfingsten«, dem Geburtstag der Kirche zu. Zuletzt fielen die Feste 2015 zusammen. (GKZ)
Autor:Online-Redaktion |
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