Anzeige

EKD-Syodenpräses
Position zu Flüchtlingen "nicht verhandelbar"

Foto: epd-bild/Kristina Schäfer

Für die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, ist die Position der Evangelischen Kirche zur Flüchtlingspolitik „nicht verhandelbar“. Die Kirche habe in den letzten Jahren eine „Position der Menschlichkeit“ eingenommen, sagte Heinrich. Diese wolle man während der Tagung des Evangelischen Kirchenparlaments, die vom 10. bis 13. November mit dem Schwerpunktthema „Migration, Flucht und Menschenrechte“ im bayerischen Würzburg stattfindet, weiter konsolidieren.

Von Benjamin Lassiwe

„Was uns immer getragen hat, war, im Anderen immer Jesus zu sehen“, sagte Heinrich. Das Christentum sei eine Religion, die immer wieder Geschichten von Flucht erzählt habe.„Es geht um eine Sammlung und eine Vergewisserung“, sagte Heinrich. „Der Ton um das Thema werde stärker und haariger.“ Das fordere die Kirche stärker heraus, ihre Beweggründe in der Flüchtlingsarbeit stärker zu benennen. Gleichzeitig könne es durchaus kontroverse Debatten geben: „Wir haben 128 Synodale, die auch Teil des öffentlichen Diskurses sind.“ Diskurse, die in der breiten Öffentlichket stattfinden, könnten auch unter Synoalen stattfinden. „Wir können uns als Kirche nur als Teil der Lösung verstehen, wenn wir auch die anderen verstehen“, sagte Heinrich. „Wir sollten auch nicht in die Falle tappen, und nur die Schuld auf Andere schieben.“

Zu den weiteren Themen auf der Synode gehört der weitere Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt. Auf der Synode soll eine Änderung des Maßnahmenplans und eine Änderung des Disziplinargesetzes beschlossen werden. Es beinhaltet laut Heinrich unter anderem Änderungen bei den Informationspflichten und ein Recht auf Beistand für Betroffene, die an Verhandlungen im Rahmen eines Disziplinarverfahrens teilnehmen. Das Gesetz muss anschließend noch von den Landeskirchen und ihren Synoden beschlossen werden. Vorgestellt werden soll auch der aktuelle Stand der Anerkennungsverfahren für Betroffene sexuellen Missbrauchs.

Hier ist allerdings noch eine Beschlussfassung der Kirchenkonferenz der EKD erforderlich. Unabhängige Betroffenenvertreter hatten zudem eine Demonstration vor dem Tagungshotel der Synode angemeldet. Um auch mit ihnen ins Gespräch zu kommen, soll es „Dialogräume“ geben, sagte Heinrich. Dabei sollen kleine Teams mit den Betroffenen ins Gespräch kommen können. Man wolle damit „Druck aus dem Kessel“ nehmen, sagte Heinrich. „Wir hoffen, dass es nicht zu stark eskaliert.“

Autor:

Online-Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

35 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.