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Radikaler Pazifismus

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Jedes Jahr fordern die beiden großen Kirchen im Rüstungsexportbericht der „Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung“ (GKKE) die Bundesregierung zu einem Stopp von Waffenexporten in Kriegsgebiete auf.

Von Willi Wild

Und nach wie vor werden von der Bundesregierung jährlich Rüstungsexporte in Höhe von mehr als 2,5 Milliarden Euro genehmigt. Was unterscheidet Waffenlieferungen an Kriegsparteien in Libyen oder im Jemen von jenen in die Ukraine?

Wenn sich der EKD-Friedensbeauftragte Friedrich Kramer gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, auch in die Ukraine, ausspricht, wird er als naiv und seine Haltung als „menschenverachtend“ kritisiert. Er erinnert daran, dass „uns Jesus mit seiner Feindesliebe und seiner völligen Gewaltlosigkeit vor große Herausforderungen stellt“. Radikaler Pazifismus sollte mehr sein als eine ehrenwerte Tugend in friedlichen Zeiten. Und christliche Friedensethik muss nicht zwingend mit sicherheitspolitischen Überlegungen übereinstimmen. Kramer bekleidet kein politisches, sondern ein geistliches Amt. Dementsprechend müssen seine Äußerungen gelesen werden.

Die Positionen sind nicht neu und können in der EKD-Friedensdenkschrift, im Friedenspapier der Landessynode und nicht zuletzt im Neuen Testament nachgelesen werden. Im EKM-Papier heißt es: „Wir beziehen uns auf die friedensstiftende und gewaltfreie Haltung und Stimme Jesu. So heißt für ihn, dem Übel zu widerstehen und die andere Wange hinzuhalten nicht, sich dem Bösen zu unterwerfen oder Bösem mit gleichen Mitteln zu begegnen. Stattdessen geht es darum, gewaltfrei und fantasievoll Widerstand zu leisten und Frieden zu stiften. Um die Entwicklung einer solchen Haltung bitten wir im Gebet.“

Autor:

Online-Redaktion

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