Stolpersteine
Schramm: Keine Zweckentfremdung von Spenden
Erfurt (epd). Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm, hat vor einer Zweckentfremdung von Spendengeldern für die gestohlenen Zeitzer Stolpersteine gewarnt. Gemäß Spendenaufruf seien die Spenden für den Ersatz der Stolpersteine in Zeitz und die Unterstützung des Simon-Rau-Zentrums in Weißenfeld zu verwenden, erklärte Schramm
Sollte dem Simon-Rau-Zentrum ein Teil der Summe vorenthalten werden, sei dies unsensibel, sagte der 80-Jährige weiter. Schramm wurde in Weißenfels geboren. Zugleich dankte Schramm allen Spendern. Es sei eine schöne Geste in schwierigen Zeiten für die jüdischen Gemeinden.
Nach dem Diebstahl von zehn Stolpersteinen in Zeitz sind inzwischen mehr als 50.000 Euro an Spenden zur Wiederherstellung der Gedenkzeichen für Opfer des Nationalsozialismus zusammengekommen. Die Gedenksteine waren am Wochenende vor dem 7. Oktober mutwillig von Unbekannten entfernt worden.
Der Burgenlandkreis hatte nach dem Diebstahl ein Spendenkonto zur Finanzierung der Wiederherstellung eingerichtet. Nicht benötigte Spenden sollten unter anderem dem Simon-Rau-Zentrum in Weißenfels zur Verfügung gestellt werden. Einem Medienbericht zufolge soll nun eine Jury über die Verwendung des Betrags entscheiden, der nicht für die Neuverlegung der gestohlenen Stolpersteine aufgewendet werden muss.
Das Simon-Rau-Zentrum erinnert an die ehemalige jüdische Gemeinde in Weißenfels. Namensgeber ist der ehemalige Prediger der Gemeinde. Der Verein unterhält unter anderem eine Dauerausstellung und vertont Briefe jüdischer Weißenfelser Bürger.
Autor:Online-Redaktion |
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