Kramer neuer Friedensbeauftragter der EKD
"Starke evangelische Stimme für den Frieden"
Landesbischof Friedrich Kramer (57) ist neuer Friedensbeauftragter des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das hat der Rat der EKD in seiner
heute zu Ende gehenden Sitzung in Hannover beschlossen. Der in Greifswald
gebürtige Theologe tritt die Nachfolge von Renke Brahms an, der das Amt von
2008 bis 2021 innehatte.
Friedrich Kramer, der seit September 2019 Landesbischof der Evangelischen
Kirche in Mitteldeutschland ist, war nach seinem Studium der Evangelischen
Theologie in Berlin zunächst Pfarrer in Lodersleben und Gatterstädt sowie mit der
Jugendarbeit im Kirchenkreis Querfurt beauftragt. Von 1997 bis 2008 war er als
Pfarrer für Studierendenseelsorge in Halle (Saale) tätig. Von 2009 bis zu seinem
Amtsantritt als Landesbischof war er Direktor der Evangelischen Akademie
Sachsen-Anhalt und zugleich Studienleiter für Theologie und Politik.
Die Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Annette Kurschus, gratulierte Friedrich
Kramer zu seiner neuen ehrenamtlichen Aufgabe als Friedensbeauftragter.
„Aufgrund Deiner eigenen Biografie und Deines Engagements seit DDR-Zeiten bist
Du mit der evangelischen Friedensarbeit und Friedensethik in besonderer Weise
vertraut. Deine unverwechselbare Gabe, friedensethische Themen und Debatten
auch Menschen nahezubringen, die nicht mit christlichen Traditionen groß
geworden sind, hast Du über Jahrzehnte zum Segen vieler fruchtbar gemacht“, so
die Ratsvorsitzende. Gerade in Zeiten, in denen alte Bedrohungslagen wie aktuell
im Ukraine-Konflikt neu aufkeimen, sei Kramer „eine starke evangelische Stimme
für den Frieden“.
Landesbischof Kramer freut sich auf die neue Aufgabe: „Frieden ist ein zentrales
Thema in der Kirche. Und nicht zuletzt angesichts der aktuellen Entwicklungen in
der Welt ist es wichtig, dass sich die Kirche hier zu Wort meldet und zum Frieden
und zur Gewaltfreiheit mahnt. Die Sorge um den Frieden darf nicht nur ein paar
Friedensbewegte umtreiben, sondern sie gehört in den Mittelpunkt kirchlicher
Arbeit. Dafür will ich mich als EKD-Friedensbeauftragter einsetzen.“
Der Friedensbeauftragte der EKD soll die kirchliche Friedensarbeit stärken und
diese nach außen repräsentieren. 2007 hatte die EKD ihre Friedensdenkschrift
„Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ veröffentlicht und
2008 das Amt des Friedensbeauftragten geschaffen, um die Impulse, die von
dieser Denkschrift ausgingen, zu koordinieren und zu verstärken. Zudem bildet
das Amt auch ein friedensethisches Pendant innerhalb der EKD zum Bischof für die
evangelische Seelsorge in der Bundeswehr. Die Berufung gilt für die gesamte
sechsjährige Ratsperiode.
Kramers erster Termin als Friedensbeauftragter ist die Leitung der digital
tagenden „Konferenz für Friedensarbeit“ vom 31. Januar bis 1. Februar 2022.
Autor:Willi Wild |
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