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Transparenz für gutes Geld

Von Wilfried Steen

Haben Sie Ihren Bankberater gefragt, ob der Ihren Notgroschen »nachhaltig« anlegt? Nein? Sollten Sie aber tun. Auch in Ihrer Kirchengemeinde lohnt eine Nachfrage nach deren Geldanlage. Diese sollte nachhaltig und nach ethischen Kriterien geschehen –
das heißt: die Zerstörung unserer zukünftigen Lebenswelt stoppen! Ausgeschlossen sind beispielsweise Geldanlagen in Rüstungsproduktion, Glücksspiel oder Unternehmen, die die Umwelt belasten oder menschenunwürdige Arbeitsbedingungen bieten. Unsere Kirche betont, ihr Geld nachhaltig anzulegen. So tut es die EKM und auch die Evangelische Kirche in Deutschland.
Mein Eindruck von der Offenlegung der kirchlichen Finanzen im Internet: Angesichts der 12,29 Milliarden Euro Einnahmen aller evangelischen Kirchen ist der Medienauftritt sehr bescheiden. Warum nicht selbstbewusster begründen, was mit dem Geld der Kirchenmitglieder an Gutem bewirkt wird – weit über Pfarrgehälter, Kirchenerhaltung und Seniorenhilfe hinaus? Mir fehlt in der Darstellung der Kirchliche Entwicklungsdienst. Die Landeskirchen trugen 2017 dafür mit 54 Millionen Euro zur Überwindung weltweiter Not bei. Ist das nichts?
Unsere Kirchen sollten sich an positiven Beispielen orientieren: am evangelischen Hilfswerk »Brot für die Welt« oder auch an Oikocredit, der ökumenischen Entwicklungsgenossenschaft. In deren Jahresberichten gibt es Klarheit bis zu den Gehältern ihrer Vorstände. Dabei sind unsere Kirchen und auch die evangelischen Banken mittlerweile führend in nachhaltigen Geldanlagen. Ich wünsche mir von meiner evangelischen Kirche mehr Mut zur Transparenz in Sachen Geld!

Der Autor ist Oberkirchenrat i. R. und war Referent für Entwicklungspolitik im Kirchenamt der EKD.

Autor:

Online-Redaktion

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