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Freitag vor 1
Unsere Seite 1 - Doppelt gute Mischung

Das Doppelgebot der Liebe, dass alle 10 Gebote zusammenfasst, wonach die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten und sich selbst gleich wichtig sind, die sieben Doppelrufe in der Bibel, das Doppelte Lottchen und der Doppeldecker, aber auch der Doppler-Effekt, viele Dinge stehen nicht allein. Nicht allein sein zu müssen, das ist eine wichtige Botschaft in der Advents- und Weihnachtszeit.

Von Uwe Kraus

Unsere Leser werden es beim Gang vom heimischen Briefkasten in die Wohnung gemerkt haben, die Weihnachtsausgabe der Kirchenzeitung fühlt sich (noch) gewichtiger an. Ein Gewichtszuwachs um zwei Drittel nervt aber nur nach dem Genuss des Weihnachtsbratens, bei der Zeitung wird es keine zusätzliche Last, sondern soll Lust am Lesen, Nachdenken und auch Streiten bringen. Letzteres bitte eher in homöopathischen Dosen, denn wer will schon nach einer familiären Redeschlacht allein unter dem Weihnachtsbaum sitzen.

Unsere G+H-Weihnachtsausgabe in XL-Doppelformat wirkt wie ein Präsent. Aber mit dem Vergeben und Bekommen von Geschenken ist es ja so eine Sache. Man irrt, wenn man glaubt, dass Schenken eine leichte Sache sei. Es hat recht viel Schwierigkeit, wenn man mit Überlegung geben und nicht nach Zufall und Laune verschleudern will, meinte schon Altmeister Seneca. Er sagte, man solle danach trachten, keine Geschenke auszuteilen, die man nicht brauchen kann. Bloß wofür erfinden Handel und Industrie immer neue Dingsdas?


Das Wort Gabentransfer macht die Runde. Wenn es wenigstens nur das Wort wäre. Es soll ja sogar Geschenke geben, die einen mehr oder minder großen Kreis ziehen, um irgendwann als Bumerang wieder auf dem Gabentisch oder unter der heimischen Halleluja-Staude landen.
Schenken sei eine Kunst, meinte Minnelied-Verschenker Walther von der Vogelweide. Und so sind die Gesichter schon wichtig, wenn wir schenken.

Irgendwie sollte man im Konsum-Wahn schon mal was Christliches einflechten. Also unternehmen wir quasi als Feigenblatt für unsere Kaufgelüste ein Ausflug in die Apostelgeschichte: „Geben ist seliger als nehmen“ steht da. Klar, nun muss der Andere mit dem Präsent klarkommen.
Eigentlich kann man sich fast alles selber kaufen. Warum dann das Schenken? Weil man schenken will, es aus Anstand oder Pflicht tut oder hofft, ebenso beschert zu werden.
Und dann gibt es etwas, was man sich nicht erkaufen kann: die mit Eifer und Ideen verbrachte Denk- und Bastelzeit, die Liebe, die unter dem Geschenkpapier hervorlugt.

Liebevoll und mit Bedacht sind Texte und Bilder unter dem schlichten Datum-Code 51/52-2024 zu einem Zeitungsdoppel zusammengefügt. Weihnachtsgeschichten künden von Jesus, vom Teilen, Helfen, Singen und stummen Verweilen. Solche Momente sind wichtig in einer Zeit, die zunehmend von oberflächlicher Hektik geprägt ist. G+H möchte diese Ruhenische einrichten. Wer mit der hundertjährigen, aber ziemlich quicklebendigen Kirchenzeitung 365 Jahres-Tage erlebte, wird sich über Fotos freuen, die zur Geburtstagsparty zwischen Herderkirche und DNT geschossen wurden, oder sich an die Aufführung des Stückes erinnern, dessen Namen diese Zeitung trägt. Eine gelungene 2024er Chronik kann aufgeblättert werden, die über den letzten Tag des Jahres hinaus aufhebenswert erscheint, weil sie von Wahlsiegern und Geburtstagen, bunten Blumen und dunklen Momenten, von Posaunen und der weiten Welt erzählt.

Wo Rückschau erinnert, wagen wir auch Ausblicke. Nicht nur auf eine ganz besondere Frühjahrsreise vom 1. bis 7. März nach Nizäa, wo im Jahre 325 unter Kaiser Konstantin dem Großen das »erste ökumenische Konzil“ stattfand.

Wir hoffen, mit unserer Vorschau besser zu liegen, als die Hellseher oder Wahrsager, die die bedeutende Ereignisse des Jahres 2024 nicht aus den Sternen lesen konnten. Ziemlich sichern wird die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften in einem Jahr wieder die gleiche Negativbotschaft verbreiten. G+H dagegen steht weiter für die eine frohe Botschaft, die uns trägt.

Angenehme Doppel-Lektüre und ein gesegnetes Fest.

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Autor:

Uwe Kraus

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