Freitag vor 1

Unsere Seite 1 - Es gibt Grund zu feiern

Was für ein Jubeljahr steht uns bevor: Vor 1300 Jahren kam mit Bonifatius das Christentum nach Thüringen. 800 Jahre später zeigte die Reformation Früchte, und erste evangelische Pfarrstellen wurden eingerichtet. Das ging einher mit dem ersten evangelischen Kirchengesangbuch. Dagegen sind wir mit dem 100-Jährigen von "Glaube + Heimat" fast noch "jung".

"Die heutigen Menschen können nicht mehr beten, verstehen die Bibel nicht mehr und halten sich von der Kirche fern." Dieser Satz stammt nicht etwa aus der aktuellen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung, sondern ist der Befund aus den Anfangsjahren der Kirchenzeitung. Auch ein Pfarrermangel war damals schon zu beklagen. Mit dieser Ausgabe starten wir eine Serie, in der meine Vorgängerin Dietlind Steinhöfel jede Woche über ein Jahr lang Ereignisse, Entwicklungen und Protagonisten von 1924 bis heute beleuchten wird.

Von Anfang an, mit der Nr. 1 vom 15. April 1924, Abonnent des "Thüringer Monatsblatts für das evangelische Haus" war und ist die Familie der ehemaligen Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Sie schreibt darüber im Buch "Evangelische Publizistik – wohin?", das im Frühjahr zum Jubiläum im Wartburg Verlag erscheint.

Das Jubiläum wollen wir gemeinsam mit Ihnen am 14. April in Weimar zwischen Stadtkirche und Theaterplatz feiern. Mit der Aktion "100 für 100" wollen wir Sie bitten, uns bei der Leserwerbung zu unterstützen. Vor 100 Jahren gelang es dem neuen Medium, zum entscheidenden Kommunikationsmittel zwischen Gemeindebasis und Kirchenleitung zu werden. Das ist uns Ansporn und ein schöner Vorsatz für das Jubiläumsjahr 2024.

Willi Wild, Chefredakteur

Unsere Themen:

Wer liebt, wird scheitern: Die Liebe ist die Schleife, mit der Paulus in seinen Briefen an die Gemeinde in Korinth “den Sack zubindet“. Wie kann es aber gelingen, diese Schleife für unsere Zeit zu öffnen?
Elfmeter für die Liebe: Ohne die Liebe ist alles nur Stückwerk. Das weiß nicht nur Paulus. Auch Fußballfans kennen das Leid, das die Vereinsliebe mit sich bringt, sagt Schwester Nicole Grochowina.
Die gretchenhafte Glaubensprüfung: Die Jahreslosung soll das gesamte Jahr über ein treuer Begleiter sein.

Außerdem:

„Proben lohnt immer“: Klaus-Peter Marquardt hat sich der 64-Jährige mit Leib und Seele der Kirchenmusik verschrieben – und wurde dafür ausgezeichnet.
Ein Westfale an der Spitze: Pfarrer Rüdiger Schuch ist seit dem Neujahrstag neuer Präsident der Diakonie Deutschland.
Tradition und Moderne: 150-köpfige Gesangbuch-Kommission will bis 2030 ein neues Liederbuch vorstellen – digitale Datenbank geplant

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