Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Geduld schmeckt nach Erdbeeren
Einatmen, ausatmen. Es gibt Situationen, die verlangen einen dicken Nerv. Kennen Sie bestimmt. Gut, dass es den Geduldsfaden für die Hosentasche gibt - als rote Fruchtgummischnur mit Erdbeergeschmack, praktisch verpackt in einer Mini-Schiebebox. Wem Naschen nicht nützt, um die Langmut zu beleben, dem ist eigentlich nicht zu helfen. Oder, das muss man jedem zugestehen, er mag es einfach kurz und knapp. Ein neuer Instagram-Account schafft genau das. „60Sekundenkirche“ vermittelt Kirchenwissen auf die Schnelle - wie gemacht für Ungeduldige.
"60Sekundenkirche" ist schnell erklärt. Auf dem Social-Media-Kanal sprechen Studenten der Religionspädagogik und Gemeindeassistenten aus verschiedenen katholischen Bistümern über Glaubensfragen. In kleinen Sequenzen von einer Minute beantworten sie Bibel-Basics. Da wird erklärt, wie das Buch der Bücher aufgebaut ist, was Trinität bedeutet, warum es an Karfreitag keine Party geben kann und was es mit dem Hahn auf der Kirchturmspitze auf sich hat. Etwas über 600 Abonnenten zählt der Kanal bereits. Für die Sozialen Netzwerke noch keine Zahl, bei der einem die Luft wegbleibt, aber immerhin. Die Posts sind bunt, die Macher jung und die Inhalte kreativ und leicht verständlich aufbereitet - ideal für eine virale Verbreitung.
Wunderbar erklärt Anne, eine der Macherinnen des Programms, das Thema "Vollendung". Wir lernen: Auch um den eschatologischen Vorbehalt, also die Spannung zwischen dem „Schon“ und dem „Noch-Nicht“ auszuhalten, braucht es etwas Geduld. Beim Warten auf die Vollendung, hilft Naschen (Erdbeer-Geduldsfäden raus!) - und lesen. In der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung widmen wir der "Frucht des Heiligen Geistes" (Galater 5,22–23) einen Schwerpunkt. Gute Lektüre!
Unsere Themen:
- Der Faden reißt nicht: Es braucht Geduld – nicht nur in einem vom Coronavirus geprägten Alltag, sondern auch im Glauben. Da gilt es, darauf zu vertrauen, dass Gott handelt, auch wenn es lange dauert und man scheinbar ewig nichts davon sieht.
- Mit langem Atem arbeiten: Ein Archäologe, eine Restauratorin und ein Heilerziehungspfleger – Menschen erzählen im Gespräch mit Julia Lutzeyer, welche Arbeiten keine Eile zulassen und welchen Stellenwert der unbeirrte Umgang mit Ding und Mensch hat.
- Geduld in »haushaltsüblichen Mengen«: Die Corona-Krise verlangt Familien zwischen Hausaufgaben, Homeoffice und Herd einiges ab. Besonders schwierig ist die Situation für Familien mit mehreren Kindern. Ein Thüringer Verband unterstützt – auch beim Milcheinkauf.
Außerdem
- Sensationsfund: Mit Geduld und Beharrlichkeit ist es den Archäologen aus Halle gelungen, Reste der Kirche des Augustinerchorherrenstifts Neuwerk zu entdecken, an einer Stelle, wo es keiner vermutete. Was das Schicksal des Klosters mit Kardinal Albrecht zu tun hat.
- Füreinander geschrieben: Mitten in der Corona-Pandemie gestalteten südthüringer Christen ihre eigene Bibel. Die Kapitel des Johannesevangeliums sind fertig und bereits am Pfingstsonntag das erste Mal zum Einsatz gekommen.
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Autor:Beatrix Heinrichs |
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