Freitag vor 1
Unsere Seite 1 - Geschmolzene Ferientage
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie es war, wenn ich als Kind nach der Zeugnisausgabe im Sommer nach Hause ging. Da war die Vorfreude auf acht Wochen Sommerferien, dieses Gefühl von unendlicher Freiheit. Die Freude aufs Zelten im Garten, Radtouren, kleine Ausflüge, Faulenzen auf der Wiese, das Kirschen- oder Beerennaschen in fremden Gärten, der Familienurlaub und stundenlanges Baden im See. Da lag die schöne freie Zeit wie ein Berg vor mir. Doch dann schmolzen die Tage dahin wie manches Eis in der Eiswaffel und der Berg wurde immer flacher. Und plötzlich kam der erste Schultag, zu dem man eigentlich keine Lust hatte. Doch da waren auch die Schulkameraden, von denen man teils seit Wochen nichts gehört hatte und die man gern wiedersehen wollte. Da war sogar ein wenig Neugier auf den Stundenplan und die Lehrer. Ob es wohl den Kindern heute auch so oder ähnlich geht?
Dieser Tage ist es wieder soweit: In Sachsen-Anhalt hat am Donnerstag das neue Schuljahr begonnen. Sachsen und Thüringen folgen am Montag. Nur die Kinder in Brandenburg gehen erst am 28. August wieder zur Schule.
Ist es nicht schön, wenn das Schuljahr einen schönen, behüteten Anfang nimmt? Viele Kirchengemeinden greifen das Thema auf und feiern Schuljahresanfangsgottesdienste. In den evangelischen Schulen gehören Morgenkreise, Andachten und Gottesdienste ganz selbstverständlich in den Schulalltag. Die Beliebtheit der evangelischen Schulen bei den Eltern mit schulpflichtigen Kindern wächst stetig. Das ist ein gutes Zeichen. Und in Sachen Schulentwicklung tut sich einiges: In Halle startet das Schuljahr der Evangelischen Grundschule in einem neugebauten Gebäude an neuem Standort. Am 25. August wird dort die Einweihung gefeiert. In Wolfen geht der Diakonieverein sogar jetzt mit dem Aufbau einer weiterführenden Schule an den Start. Und in Weimar wird eine neu gegründete evangelische Gemeinschaftschule mit einer Lerngruppe von 15 Schülerinnen und Schülern eröffnet.
In der neuen Ausgabe unserer Kirchenzeitung steht diesmal das Thema Schule und Religionsunterricht im Mittelpunkt.
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Unser Themen
- Reli für alle: Nach Sachsen-Anhalt startet nun auch Thüringen mit dem konfessionell-kooperativen Reli-Unterricht. Richtig gemacht, kann das auch Schüler ansprechen, die keiner Kirche angehören.
- Ein ökumenisches Religionsehepaar: Ulrike Freihofer unterrichtet evangelische, ihr Mann Martin Mücke-Freihofer katholische Religion. Sie berichten, wie sie In der Schule kooperieren.
- Langer Weg zur Ökumene: Im 19. Jahrhundert mussten die Schüler im Eichsfeld einen kilometerlangen Fußweg zurückgelegen, um etwas lernen zu können. Damals bestimmte noch die Konfession über den Schulort. Ein Rückblick.
- Unruhestand: Unser Autor Thomas E. Fuchs kommt aus Wuppertal und war zwei Wochen im Präsenzdienst der Evangelischen Zehnt-gemeinschaft Jerichow in Sachsen-Anhalt.
- Wenn Jugendliche alte Kirchen erklären: Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig war zu Gast in Kronstadt (Brasow) in Rumänien
Autor:Claudia Crodel |
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