Nachruf zum Tod von Ludwig Große
"Vater des Religionsunterrichts in Thüringen" gestorben
Weimar (red) - Familie, Wegbegleiter, Freunde und ehemalige Kollegen im Landeskirchenamt nehmen Abschied von Ludwig Große. Der Oberkirchenrat i. R. verstarb am vergangenen Donnerstag im Alter von 86 Jahren. Große war vor seinem Ruhestand als Dezernent für Ausbildung, Katechetik, Erziehung und Schule im Landeskirchenamt tätig und 1990 maßgeblich an der Einführung des Religionsunterrichts in Thüringen beteiligt. Den Austausch mit der Landessynode, bei dem die Eckpfeiler für den Religionsunterricht errichtet wurden, hatte Große rückblickend in einem Gespräch mit der Kirchenzeitung als "Reifungsprozess" bezeichnet, der ohne die regelmäßige Konfrontation mit Luther und dem Evangelium gar nicht möglich gewesen wäre.
Aufgewachsen in Zeutsch (heute Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld), trat Ludwig Große 1957 seine erste Pfarrstelle in Tannroda an. Ab 1970 war er Superintendent in Saalfeld, bis ihn die Landessynode 1987 zum Oberkirchenrat für Aus- und Weiterbildung im Verkündigungsdienst wählte. In seiner gesamtkirchlichen Verantwortung war Große als Synodaler der Landeskirche, des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR und als Mitglied in der Konferenz der Kirchenleitungen engagiert. Noch im Ruhestand war Große gemeinsam mit seiner Frau aktiv in der Gemeindearbeit, bis er zuletzt das Predigen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.
Wegbegleiter, wie der Thüringer Landesbischof i.R. Roland Hoffmann beschreiben Große als wortgewaltigen Prediger, der es verstand Jugendliche für das Evangelium zu begeistern und sich durch die DDR-Staatsmacht und die Stasi-Bespitzelung nicht hat beugen klassen. Um dieses Engagement zu würdigen, hatte ihn die Saalfelder Kirchengemeinde 2011 für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen.
Autor:Beatrix Heinrichs |
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