Pogromgedenken in Anhalt 2020
Viele Absagen wegen der Corona-Pandemie
Die derzeitigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Pandemie beeinflussen auch das jährliche Gedenken an die organisierte Gewalt gegen Juden vom 9. November 1938. Die von Kommunen und Kirchengemeinden in Anhalt geplanten Veranstaltungen in Dessau-Roßlau, Köthen und Wörlitz sind deswegen komplett abgesagt worden. In Bernburg entfallen neben dem Pogromgedenken auch die Öffnung des Jüdischen Friedhofs am Volkstrauertag (15. November) und die Verlegung von Stolpersteinen am 28. November.
Auch die vom 9. bis 16. November geplanten 1. Jüdischen Kulturtage Gröbzig entfallen weitgehend. Das Programm sah unter anderem mehrere Führungen, ein Konzert und einen Kinderkreativtag vor. „Es wird keine Präsenzveranstaltungen geben“, teilte Anett Gottschalk, die Leiterin des Museums Gröbziger Synagoge, am 2. November mit. Worte zur Erinnerung an den 9. November 1938 und Führungen werden ins Netz gestellt (www.groebziger-synagoge.de).
Folgende Städte haben vor:
Ballenstedt. Auf dem jüdischen Friedhof wird es am 9. November um 10 Uhr ein Gedenken geben.
Zerbst. In der Stadt werden am 10. November um 15 Uhr vor dem Haus Brüderstraße 26 drei Stolpersteine verlegt. Nach Abschluss von Bauarbeiten kommen die beiden Stolpersteine für Ida Freudenberg und ihren Neffen Kurt Freudenberg wieder in den Boden. Sie werden um einen Stolperstein für Adolph Freudenberg ergänzt. Alle drei gehörten zur Jüdischen Gemeinde und wurden Opfer des Holocausts. Die Stadt weist darauf hin, dass wegen der derzeitigen Situation nur die Stolpersteine gesetzt werden. Ein größeres Gedenken sei nicht geplant.
Autor:Angela Stoye |
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