In eigener Sache

Vor 99 Jahren

Einem neuen Blatt soll dies Geleitwort gelten. Vom Volksdienst der Thüringer evangelischen Kirche wird dies christliche Familienblatt herausgegeben; unserm Thür. Kirchenvolk will es dienen, will die Beziehungen zwischen Volk und Kirche in Thüringen enger knüpfen und herzlicher gestalten.

Von Willi Wild

In jedes evangelische Haus soll es Eingang finden, in jeder kirchlich gesinnten Familie gelesen werden, droben auf dem Wald und drunten in der Ebene, bei den Stadtleuten und den Landbewohnern, bei Geistesarbeitern und Handarbeitern."

So schrieb Landesoberpfarrer Wilhelm Reichardt, der spätere Landesbischof, in der ersten Ausgabe von "Glaube + Heimat" am 15. April 1924.

Im Gegensatz zu Schriftleiter Ernst Otto, der dem kirchlichen Widerstand zugerechnet wird, war Reichardt nach der Machtergreifung ein glühender Nazi. Dieses dunkle Kapitel gehört ebenso zur Geschichte der Kirchenzeitung wie die Rolle der Zeitung in der DDR, als man in "G+H" lesen konnte, was woanders nicht stand.

Im kommenden Jahr werden wir 100 Jahre alt. Dabei blicken wir zurück und schauen nach vorn. Dieses Jubiläum wollen wir mit den Menschen begehen, für die wir jede Woche eine neue Ausgabe zusammenstellen: mit Ihnen, den Lesern.

Merken Sie sich bitte schon einmal das Festwochenende vom 12. bis 14. April 2024 vor. Wir planen einen Festgottesdienst in der Weimarer Stadtkirche und eine Festveranstaltung im Deutschen Nationaltheater. Vor 100 Jahren hatte dort das Theaterstück "Glaube und Heimat" Premiere, nach dem wir benannt sind.

Unser Verbreitungsgebiet hat sich vergrößert, der Auftrag ist geblieben: Glauben teilen und Beziehungen knüpfen, vom Heldburger Unterland bis in die Altmark und vom Werratal bis in die Lausitz. Mit Ihrem Abonnement und Gottes Hilfe ist das möglich.